Archiv | Mai 2016

Das Rasenballsportdekret

der royalen Fanbeauftragten Svenna Triebler

1. Wir mögen keine koffeinhaltigen Getränke, deren Geruch sich aus dem Todesschweiß von Gummibärchen und – es läßt sich leider nur so proletarisch beschreiben – der unverkennbaren Duftnote „Bierschiß“ zusammensetzt.
1.1. Stinkebrause ist Stinkebrause, ganz egal, von welchem Hersteller sie stammt. Auch wenn der zufälligerweise nicht Marktführer, dafür aber eventuell Sponsor unseres Lieblingsfußballvereins sein sollte.
1.2. Das einzige stilechte Fußballgetränk ist ohnehin labbriges Bier im Plastikpfandbecher.

2. Ob wir einen Verein mögen oder nicht, entscheidet sich nicht danach, von welchen Stinkebrauseherstellern, Autokonzernen oder Versicherungen er sein Geld bekommt.

3. Wir mögen Fußballfans, die sich durch nicht übermäßig schlechtes Benehmen auszeichnen.
3.1. Insbesondere, wenn dies in einem krassen Kontrast zu den Anhängern anderer Clubs aus Diesemlandda und angrenzenden Regionen steht.

4. Aus diesem Grund hätten die Zweitligakonsumenten unter uns in der nächsten Saison auch sehr viel lieber RB Leipzig zu Gast als Dresden und Aue.
4.1. Wir gratulieren den Rasenballsportlern aber trotzdem huldvollst zum Aufstieg.

Das Änderungswünsche-auf-den-letzten-Drücker-nerven-Dekret

w1Von den Prinzessinnen Ramona Ambs und Elke Wittich

Nein, liebe Redaktionen. Wenn wir unseren Artikel pünktlich abgeben und eine Woche lang nichts hören, gehen wir davon aus, dass der Artikel in Ordnung ist.
Wir möchten keine hektischen Anrufe freitags um 18.00 Uhr abends erhalten, dass man bis 21.00 Uhr bitte noch diesen oder jenen Aspekt/Autor in einem kleinen Absatz unterbringen soll. Wirklich nicht.
Und schon gar nicht möchten wir mitten in einem hektischen Tag voller Deadlines plötzlich Anrufe erhalten, in denen anklagend „Im Text ist Aspekt xy gar nicht enthalten“, wenn Aspekt xy gar nicht Teil des Auftrags war. Noch viel weniger möchten wir dann dazu aufgefordert werden, uns jetzt auf der Stelle an die Recherche zu Aspekt xy zu machen, weil der Text gleich in Druck gehen müsse. Auf unsere zarten Hinweise, dass wir für diese nicht abgesprochene Extraarbeit leider gar keine Zeit haben mit einem „Darum geht es jetzt nicht, es muss sein“ zu reagieren, ist ebenfalls sehr, sehr unschön.

Lasst das oder macht es selbst. Oder lest halt die Texte dann, wenn sie bei Euch eintreffen. Und denkt dran: Wenn Euch Aspekt xy wichtig ist, dann sagt das von Anfang an. Danke.

Die Royals in Hamburg

Vor dem Essenfassen: Die Prinzessinnen und der Zeremonienmeister

After eight, vor dem Dinner: Die Prinzessinnen und der Zeremonienmeister

Ein Exklusiv-Bericht von Prinzessin Ramona und Prinzessin Marit

Vergangenes Wochenende wurden in Hamburg die roten Teppiche ausgerollt. Die Prinzessinnen kamen nämlich zusammen, um ihr einjähriges Bestehen zu feiern und auf der ersten nichtvirtuellen royalen Redaktionskonferenz eine neue Grundsatzdebatte vom Zaun zu brechen.

Während Prinz Kasimir den Tag weitgehend verschlief und sich nur Auserwählten zeigte, kam Prinz Leo eigens in niegelnagelneuen Schuhen angereist – nicht bedenkend, dass die Prinzessinnen sich nach einem fürstlichen Tortenerlebnis im Café Liebes Bisschen per pedes auf den Peniswanderweg durch Hamburg und unters Volk begeben würden, um ihm huldvoll zuzuwinken. In einem nicht anders als royal zu nennenden Gehumpel stellte Prinz Leo sich tapfer den Anforderungen repräsentativer Monarchie.

Eichen sollst du weichen, Kuchen sollst du suchen: Prinz Leo testet eine rosa Himbeer-Schoko-Torte

Eichen sollst du weichen, Kuchen sollst du suchen: Prinz Leo testet eine rosa Himbeer-Schoko-Torte


Der Zeremonienmeister Fritz Tietz filmte, wie sich die Prinzessinnen Ramona, Svenna, Leo und Marit – in Erwartung der Ankunft von Prinzessin Elke und des Royal Tech Chiefs – zunächst bei einigen geistigen Getränken (u.a. afrikanisches Bier) sammeln, um dann in Begleitung einiger Hamburger Qualitätsuntertanen die letzte Ruhestätte des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 – 1812) an der nahe gelegenen Christianskirche zu berauchen. Was dann folgt, ist unglaublich:

 

 

 

 

Die Prinzessinnen zelebrieren die Ankunft von Prinzessin Elke und des Royal Tech Chiefs Boris im Bahnhof Altona

Die Prinzessinnen zelebrieren die Ankunft von Prinzessin Elke und des Royal Tech Chiefs Boris im Bahnhof Altona

Am Abend tafelten die Hoheiten im Carmagnole, wo sie Austern schlürften und sich den Erzeugnissen der französischen Weinbauern hingaben. Einladungen von Bürgermeister Olaf Scholz und ähnlichen Hanseatendarstellern ignorierten die Prinzessinnen würdevoll.

Prinz Leo und Prinzessin Ramona demonstrieren gepflegte Trinkkultur

Prinz Leo und Prinzessin Ramona demonstrieren gepflegte Trinkkultur


Nicht nur Prinz Leos zarte Füße und der Brummschädel so mancher Prinzessin werden sich noch lange an dieses denkwürdige Ereignis erinnern.

Am Brunnen vor den Toren

Am Brunnen vor den Toren

Dieser Eintrag wurde am 17. Mai 2016 veröffentlicht. 1 Kommentar

Schickeria entsetzt: Von Norbert Hofer verleugnet

Uns erreichte soeben eine empörte E-Mail unserer Schwesterseite „Schickeria-Reporter“ mit der dringenden Bitte um Veröffentlichung auf unserem royalen Nachrichtenportal. Wir sind allergütigst geneigt, diesen Wunsch zu erfüllen.

„Der österreichische Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer warf seinem Mitbewerber Alexander Van der Bellen in einer Fernsehdiskussion vor, der ,Kandidat der Schickeria´ zu sein, während er, Hofer, der ,Kandidat der Menschen´ sei. Das hat uns tief verletzt, denn auch wir sind Menschen. Wenn ihr uns aus Schwabing vertreibt, weinen wir nicht? Wenn ihr Champagner aus unseren Bauchnabeln schlürft, lachen wir nicht? Wenn ihr uns politisch vereinnahmt, sollen wir uns nicht rächen?
Und wieso, Herr Hofer, verleugnen sie uns? Sie sind doch viel mehr von unserem Schlage als jener bärtige Kettenraucher, der lieber Bücher liest statt auf Ibiza zu feiern, bis der Arzt kommt, der übrigens oftmals derselben Burschenschaft angehört wie Sie. Wer wenn nicht all die Rechtsanwälte, Zahnärzte, Apotheker und Schönheitschirurgen, also ihr normaler Umgang, Herr Hofer, ist denn die Schickeria?

Wir sind zutiefst gekränkt.

Enttäuschte Grüße

Ihre Schickeria-Reporter“

Adopt an Ösi

Screen Shot 2015-10-14 at 7.33.32 PMEs reicht ja im Grunde jetzt schon, Österreich – und deswegen warten wir Prinzessinnenreporter den Ausgang der Wahl am 22. Mai gar nicht erst ab, sondern starten heute bereits gemeinsam mit den Ruhrbaronen die Initiative „Adopt an Ösi“.

Die Facebook-Seite Adopt an Ösi wird ab sofort als Plattform für Nicht-FPÖler dienen, die ihr Land umgehend verlassen müssen oder wollen und vorab bereits erste Kontakte zu unserer reizenden Untertanencrowd knüpfen möchten. Unter dem Hashtag #AdoptanÖsi ist dies auf Twitter ebenfalls ab sofort möglich.

Zudem ergeht folgendes Dekret der Prinzessinnenreporter, der letzten Bastion vor den Horden der Finsternis:

1. Sollten sich seine Bewohner als derart knalltütig erweisen, diesen von uns fortan nur noch als „dieser Mann da“ bezeichneten FPÖling zu wählen, werden wir Austria auf der Stelle unsere Huld entziehen.

2. Unsere Untertanencrowd ist hiermit nachdrücklich aufgefordert, all jene Bewohner des Landes Österreich aufzunehmen, die im Falle des Wahlsieges von diesem Mann da das Land verlassen.

3. Außerdem werden wir hervorragend angezogenen und schwer bewaffneten Gardisten den Befehl erteilen, die Gebeine unsere geschätzten Schwester Sissi den Klauen dieses Mannes da zu entreißen und sie in Sicherheit zu bringen. Und natürlich auch alle weiteren Kulturschätze, von den Rezepten für Sachertorte, Backhähnchen und Tafelspitz bis hin zu Kunst- und Bauwerken.

Mit einem huldvollen ¡No pasarán! verbleiben: Die Prinzessinnen und die Barone

Postskriptum: Für den Partisanenkampf in den Bergen sind wir selbst leider viel zu beschäftigt (wir müssen ja schließlich den Journalismus retten) und außerdem wollen wir keine hässlichen Schuhe tragen. Allerdings werden wir jede Bewegung unterstützen, die sich dieser Sache annimmt und sehen uns im Falle eines Wahlsieges dieses Mannes da nicht mehr an die Verträge des Westfälischen Friedens gebunden, die wir schon damals nur widerwillig und missgelaunt unterschrieben haben, um den gar fürchterlichen Städten Münster und Osnabrück den Rücken kehren zu können. Nur dass das klar ist.

Postpostskriptum: Wer unseren Kampf gegen die Horden der Finsternis unterstützen möchte: Mit einem Klick auf den irrtümlich mit „Spenden“ beschrifteten Button ganz oben rechts oder die darunter liegenden kleinen Symbole ist dies ganz schnell möglich. Zu unserem royalen Shop geht es hier – klick.

 

 

(Text: Stefan Laurin und Elke Wittich, im Namen der Prinzessinnenreporter Kasimir, Leo, Marit, Ramona, Svenna (und Elke))

Ernährungsumstellung: Mit diesen sechs Tipps klappt’s!

Kuchen sollst Du suchen! www.flickr.com/photos/eldriva/

Kuchen sollst Du suchen!
www.flickr.com/photos/eldriva/

Von der PR♕-Ökotrophologin Ramona Ambs


Du willst Deine Ernährung umstellen und Dich im Frühling frisch, fröhlich und frei fühlen?

Wir Prinzessinnen haben dafür sechs Tipps:

 

 

 

 


1. Iss reichlich Kohlenhydrate. Denn: wenn der Morgen mit frischen Croissants beginnt, kann der Tag nur super werden!


2. Schokolade fünfmal täglich! In Schokolade sind viele wichtige Stoffe, die Dich glücklich machen!


3. Pasta! Mit Sahnesauce!


4. Tiramisu zum Dessert!

5. Nachmittags gilt das Motto unseres Zeremonienmeisters: Eichen sollst Du weichen,  Kuchen sollst Du suchen!


6. Abends eine Flasche Wein oder zwei. Alternativ den ein oder anderen Moscow Mule.

Die Prinzessinennreporter werden auf ihrer Pfingstsause in Hamburg mit gutem Beispiel vorangehen und sich streng an die Ernährungsbestimmungen halten.

Dieser Eintrag wurde am 11. Mai 2016 veröffentlicht. 3 Kommentare

Der royale Journalistenfragebogen der Prinzessinnenreporter (43)

Roland Kaufhold

Roland Kaufhold

Ausgefüllt von Roland Kaufhold

Der Journalist – das unbekannte Wesen. Wir wissen zumindest: Journalisten sind vielbeschäftigte Leute. Dennoch baten wir ausgewählte Exemplare, sich einen Augenblick Zeit zu nehmen und unsere Fragen zu beantworten. Es ist schließlich zu ihrem Besten. Denn um den Online-Journalismus zu retten, brauchen die Prinzessinnenreporter ein paar Daten zur Evaluation. Und wir lassen nun mal auch gern andere für uns arbeiten.
Die Prinzessinnenreporter bedanken sich huldvoll bei allen Teilnehmer/innen und veröffentlichen die Antworten in loser Folge.

Roland Kaufhold ist Publizist und Journalist und Herausgeber zahlreicher Studien u.a. zu Emigrationsforschung der Psychoanalyse, Rechtsextremismus und Antisemitismus,  Israel und Judentum in Deutschland, siehe  http://roland-kaufhold.blogorio.com/


1) Gerüchteweise achten eigentlich nur Journalisten auf die Autorenamen über oder unter einem Text – wann hast Du Dir zum ersten Mal einen Autorennamen gemerkt und warum?

Das ist Paul Parin, der linke Schweizer Psychoanalytiker und Schriftsteller, leider 2009 verstorben. Ihn habe ich im Philosophieunterricht gelesen, in der 12. Klasse. Sein Stil, aber auch seine außergewöhnlicher Lebensweg und seine gelegentlichen, leidenschaftlichen Interventionen haben mir gefallen. Mich beeindruckt. Seinen Namen habe ich mir gemerkt. Danach habe ich all seine neuen Bücher, meist Erzählungen und Lebenserinnerungen, teils psychoanalytisch-gesellschaftstheoretische Bücher, unmittelbar nach ihrem Erscheinen gelesen. Und ich habe über sie geschrieben. Paul Parin, der ja damals, in den 80er und 90er Jahren, insbesondere innerhalb der undogmatischen Linken ein recht bekannter Autor war, hat mir auf meine Besprechungen immer sehr nett und interessiert geantwortet. Und hat sogar Bemühungen auf sich genommen, meine Anschrift heraus zu bekommen.
Später habe ich ihn zweimal hier bei Lesungen erlebt, da war er gleichfalls sehr aufmerksam, obwohl er eigentlich recht umlagert war, von Fotografen, von Interessierten. Seine Schriften und seine Interessen, seine Aufmerksamkeit, seine Schnelligkeit und seine vielfältigen Prägungen haben mich wohl früh maßgeblich geprägt, ermutigt.
Dieses Jahr wäre Paul Parin übrigens 100 Jahre alt geworden.
2) Wie lautet Deine Lieblingsschlagzeile?

„Schrecklicher Verdacht: War Hitler Antisemit?“ aus der Titanic, vor 14 Jahren. Das ist schon eine verdammt gute Schlagzeile. Das bringt es schon auf den Punkt – gerade wenn es um den allgegenwärtigen Antisemitismus gewisser „Linker“ geht. Und sehr amüsant. Wenn ich mal „down“ bin oder ‘ne Schreibblockade habe, versuch ich, an diese Schlagzeile zu denken. Das „hilft“!

3) Dein peinlichstes Erlebnis auf einer Pressekonferenz?

Ich geh eigentlich nie auf Pressekonferenzen. Die Barschel-Pressekonferenz, mit seinem Ehrenwort, die hatte aber schon was. Und eine Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit wollte einmal ausgerechnet Martin Walser zum Festredner ernennen. Die Ankündigung dieses Events (der „leider“ nicht zustande kam…), die wäre schon interessant gewesen.

4) Wie kann der Journalismus auf keinen Fall gerettet werden?

Mit Seichtigkeit, Populismus, ausschließlicher Orientierung an der Tagespolitik. Das ist langweilig und inhaltsleer. Und mit Wikipedia-Wissen – also jetzt nix gegen Wikipedia …

5) Wenn es einen speziellen Himmel für Journalisten gäbe – auf wen da oben würdest Du Dich freuen?

Einen Himmel, in dem man Harry Rowohlt treffen kann, wie er stundenlang aus seinen Werken vorliest. Oder ein Treffen mit Astrid Lindgren, zu dem sie ihre fantastisch-vielfältigen Bücher und Lebenserinnerungen mitbringt. Und anschließend auf einen Baum klettert.

6) Und wem auf Erden würdest Du am liebsten den Stift klauen?

Eigentlich ist es jedem selbst überlassen, sich lächerlich zu machen. Jakob Augstein ist in seiner Selbstverliebtheit und Impertinenz schon hart zu ertragen… wobei es eigentlich sehr traurig ist, dass „uns“ sogleich nur dieser Dauertrommler, dieses „Sturmgeschütz der Israelkritik“ einfällt, beim Nachnamen – und nicht sein sozialer Vater Rudolf … Jakob Augsteins selbstgerechter Salon-Sozialismus, seinem millionenschweren Erbe geschuldet. Sein antiisraelischer Furor, seine eindimensionalen Welterklärungen – wo man eigentlich immer schon vorher weiß, was dabei rauskommt.

7) Welchen anderen Beruf hättest Du Dir noch vorstellen können?

Na, ich war 26 Jahre lang Sonderschullehrer – und nebenbei hab ich immer wie ein Irrer geschrieben. Das war ich eigentlich sehr gerne, solange ich kontinuierlich in einer Klasse arbeiten konnte. Aber nun kommt halt was Neues. Auch super.
In einem Café arbeiten, ab und zu, das wäre doch was.

8) Deine Wunschinterviewpartner/in?

Ich mache keine Interviews – oder nur ganz selten. Ich höre gerne klugen und netten Leuten zu.
Zuhören, ab und zu was einwerfen, das genügt.

9) Wie würde eine Zeitung aussehen, bei der Du ganz alleiniger Chefredakteurkönig wärst? Und wie würde sie heißen?

Das wäre langweilig. Und Chefredakteur wär nichts für mich. Ein guter Cartoon gehört auf jeden Fall dazu, davon würde ich nicht abweichen. Entweder ganz weit vorne oder am Ende.

10) Wenn Gott Journalist wäre, für welche Zeitung tät sie schreiben?

Vielleicht würde sie eine neue Zeitung gründen? Ich glaube, sie würde sich weder mit dem Domradio noch mit Publik Forum (ich glaub, die gibt’s noch) begnügen. Aber Gott würde diesen Berufsstand wohl eher meiden.

Plakativ, wie Plakate so sind.

Screen Shot 2016-05-09 at 17.23.36Gastprinzessin Daniel Fallenstein war bei der Vorstellung eines Plakats gegen Antisemitismus. Der Verein Aktion 3.Welt Saar e.V. hat am Montag in Berlin ein Lernplakat gegen Antisemitismus vorgestellt. Das Plakat soll an Schulen und in der Bildungsarbeit Argumente gegen Antisemitismus liefern. Der Titel orientiert sich an einem jüdischen Witz, der einerseits den Antisemitismus selbst aufs Korn nimmt, andererseits die Unfähigkeit eigene Aussagen als antisemitisch überhaupt zu erkennen.

„Die Juden sind an allem Schuld, meinte einer. Und die Radfahrer… sagte ich. Wieso denn die Radfahrer?, antwortete er verdutzt. Wieso die Juden?, fragte ich zurück.“

Doch was kann ein Lernplakat gegen Antisemitismus denn schon ausrichten? Was helfen Argumente gegen diese faktenresistente Ideologie? Die Autoren des Plakats und ihre Unterstützer blieben optimistisch. „Es ist plakativ, wie Plakate nun mal sind“, sagte Alex Feuerherdt, einer der Autoren des Plakats. Es sei nur möglich, die Aussagen offensiv zu stellen, um Einsicht zu erzeugen. Wenn auch nur wenige durch die Plakate ihr Denken zu überprüfen beginnen, dann sei das schon ein großer Erfolg.

„Ich kenne nichts, was so kompakt ein einigermaßen komplettes Bild liefert“, ergänzte Prof. Monika Schwarz-Friesel von der TU Berlin, die das Projekt wissenschaftlich begleitete. Die zugespitzte Aufbereitung treffe die richtige Balance, indem sie neben grundlegenden Fakten auch rhetorische Tricks wie die „Umwegkommunikation“ thematisiere.

Stephan Kolling, der als Staatssekretär im Familienministerium des Saarlands die Produktion des Plakats betreute, unterstrich die Rolle der öffentlichen Institutionen beim gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus, da dieser, ob von rechts, von politischen Islamisten oder von links immer „ein Stück weit demokratiefeindlich“ sei. Dies verpflichte staatliche Institutionen, sich genau so zu einzubringen, wie es private Initiativen

Insgesamt sind die Initiatoren optimistisch. Michael Scherer, Plakat-Redaktion und Vorstand der Aktion 3.Welt Saar, verwies auf gute Erfahrungen mit ähnlichen Plakaten zu vergleichbaren Themen. Jetzt käme es darauf an, auch gegen vorhandene Widerstände in Bürokratien und an Schulen, die Auseinandersetzung mit antisemitischen Ressentiments zu suchen.
Das Plakat und weitere Informationen können über die Website der Aktion 3. Welt Saar bezogen werden.

Dieser Eintrag wurde am 9. Mai 2016 veröffentlicht. 2 Kommentare

Keine Namenswitze bitte!

prgrobröVon unserem Zeremonienmeister Fritz Tietz

„Warum heißen linksextremistische Gewalttäter in Hamburg und Berlin eigentlich immer Linksautonome? #1.Mai “

So twitterte nach den diesjährigen Maiaufmärschen ein Michael Grosse-Brömer. Der Träger eines ebenso flotten Brillengestells wie persönlichkeitsentstellenden Mittelscheitels ist – wie Recherchen ergaben – nicht nur Bundestagsabgeordneter einer dieser Parteien, die sich scheinheilig christlich nennen, sondern auch deren Erster Parlamentarischer Fraktionsgeschäftsführer. Was sicher einiges erklärt, nicht aber, wie so ein Herr Grosse minus Brömer eigentlich darauf kommt, dass extremistische Gewalttäter, zumal in Hamburg und Berlin, immer Linksautonome heißen? Heißen Extremisten nicht eher Ralle, Höcke oder Brigitte. Oder Uwe, Susi und Sarrazin. Auf keinen Fall aber Immer oder Linksautonome; und es wären ja auch zu bescheuerte Namen.

Dann doch lieber Michael. Und, wenn’s unbedingt sein muss, auch Grosse-Brömer.

eine Reise, eine Reise!

royale Vorbereitungen für die Reise!

royale Vorbereitungen für die Reise!

an Pfingsten feiert die Christenheit die Entsendung des Heiligen Geistes. Wir hingegen feiern das Treffen des royalen Geistes und begehen unser erstes außer-prhq-uiges Redaktionstreffen in Hamburg. Zur Vorbereitung dieses royalen Stadtsbesuchs erproben wir derzeit die neusten Nagellackfarben und ihre Wirkung im Hinblick  auf mögliche politische Haltungen, die wir hie und da einzunehmen gedenken wie einen gekühlten Moscow Mule an einem sonnigen Freitagabend…
Da die Vorbereitungen derzeit unsere ganze Aufmerksamkeit benötigen (Prinz Leo beispielsweise kann sich partout nicht entscheiden, welchen Kammerknaben er mit nehmen möchte; Prinzessin Svenna sucht nach möglichen undercover-locations; Prinz Kasimir weigert sich, in sein Körbchen zu klettern; Prinzessin Marit übt royale Begrüßungsschritte, während Prinzessin Ramona den Hofzeremonienmeister zum Schuhe putzen geschickt hat, – und Prinzessin Elke packt mittlerweile ihren fünften Koffer…) kurz: wird man nicht so viel von uns hören die nächsten Tage.

Wir erwarten von Euch dennoch royales und vorbildliches Verhalten!

Eure schwer beschäftigten Prinzesssinnen

Dieser Eintrag wurde am 6. Mai 2016 veröffentlicht. 2 Kommentare