Der royale Journalistenfragebogen der Prinzessinnenreporter (5)

 "Eigentlich keine Journalistin (Aber das sagen sie alle)": Isolde Charim  Foto: Daniel Novotny


„Eigentlich keine Journalistin (aber das sagen sie alle)“: Isolde Charim
Foto: Daniel Novotny

Ausgefüllt von Isolde Charim

Der Journalist – das unbekannte Wesen. Wir wissen zumindest: Journalisten sind vielbeschäftigte Leute. Dennoch baten wir ausgewählte Exemplare, sich einen Augenblick Zeit zu nehmen und unsere Fragen zu beantworten. Es ist schließlich zu ihrem Besten. Denn um den Online-Journalismus zu retten, brauchen die Prinzessinnenreporter ein paar Daten zur Evaluation. Und im Sommer lassen wir nun mal auch gern andere für uns arbeiten. Die Prinzessinnenreporter bedanken sich huldvoll bei allen Teilnehmer/innen und veröffentlichen die Antworten in loser Folge.

Isolde Charim ist freie Publizistin („taz“,“Falter“, Standard“) und Lehrbeauftragte an der Universität Wien und hat u.a. die Bücher „Lebensmodell Diaspora. Über moderne Nomaden“ und „Der Althusser-Effekt. Entwurf einer Ideologietheorie“ veröffentlicht.

 

Gerüchteweise achten eigentlich nur Journalisten auf die Autorennamen über oder unter einem Text – wann hast Du Dir zum ersten Mal einen Autorennamen gemerkt und warum?

Bei meinem ersten veröffentlichten Beitrag. Da habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass da überhaupt ein Namen drunter steht

Dein peinlichstes Erlebnis auf einer Pressekonferenz?

Zu Pressekonferenzen gehe ich nicht. Mein peinlichstes Erlebnis hatte ich bei meinem ersten Interview. Das war mit dem Regisseur Robert Wilson. Ich hatte mir ein paar Fragen vorbereitet, von denen ich dachte, sie seinen unglaublich klug und Wilson wäre platt. Tatsächlich war er total gelangweilt von meinem Sermon und sagte nur knapp ja oder nein.

Wie kann der Journalismus auf keinen Fall gerettet werden?

Indem er sich selber durchstreicht.

Wenn es einen speziellen Himmel für Journalisten gäbe – auf wen da oben würdest Du Dich freuen?

Das stelle ich mir als Hölle vor.

Und wem auf Erden würdest Du am liebsten den Stift klauen?

Der Firma Jolly. Einen Schulstift Nr. 2.

Welchen anderen Beruf hättest Du Dir noch vorstellen können?

Ich bin ja eigentlich keine Journalistin. (Aber das sagen sie alle.)

 
Dein/e Wunschinterviewpartner/in?

Alle TheoretikerInnen.

 
Wie würde eine Zeitung aussehen, bei der Du ganz alleinige Chefredakteurkönigin wärst? Und wie würde sie heißen?

Kann ich mir nicht vorstellen.

 
Wenn Gott Journalist wäre, für welche Zeitung tät er schreiben?

Zeitung egal. Hauptsache Kolumne.

Schreibe einen Kommentar