Das Dummheits-Dekret

Screen Shot 2015-10-04 at 7.21.36 PMVon Gastprinzessin Sarah Hinney

Ich fordere Schmerzensgeldzuschlag für jeden Kommentar, den Onlineredakteure zum Thema Flüchtlinge auf denen von ihnen verwalteten oder zufällig besuchten Seiten lesen oder kommentieren müssen. Ich forde
re ferner einen finanziellen Zuschlag für jeden Kommentar, der die Worte Meinungsfreiheit, Gleichgeschaltet, Wirtschaftsflüchtlinge und Lügenpresse enthält sowie finanzielle Entschädigung für das Lesen und Beantworten sämtliche Kommentare, die Flüchtlingen kriminelle Energie unterstellen, bevor die Menschen überhaupt da sind.

Ab sofort ergeht das Dekret, dass für jeden Kommentar dieser Intention mindestens ein Euro auf das Schmerzensgeld-Konto der Prinzessinnenreporter überwiesen werden muss. Wer Links und Videos mit besonders dummem Inhalt in sozialen Netzwerken teilt, wird ferner mit einem Dummheitszuschlag von weiteren fünf Euro belangt. Die Beurteilung dessen, wo Dummheit beginnt, liegt ausschließlich in den Händen der Prinzessinnenreporter sowie besonders schmerzgeplagter Onlineredakteure.

Es obliegt den Prinzessinnen, das Dekret auf Kommentare mit homophobem Inhalt und anderen Unsinn auszudehnen.

In Gänze verboten wird darüber hinaus ab sofort die unsägliche Redewendung Manwirdjawohlnochsagendürfen. Es handelt sich hierbei um eine weit verbreitete, aber vollkommen fälschliche Annahme. Man darf nicht.

Da mit Erlass dieses Dekrets die Flüchtlingskrise in ganz Europa schon in etwa sieben Tagen im Griff ist, können sich die Prinzessinnenreporter schon am kommenden Wochenende wieder auf das eigentliche Ziel, die Rettung des Onlinejournalismus und nicht zuletzt den Kauf von hübschen Winterstiefeln konzentrieren.

Dieser Beitrag wurde am 18. Oktober 2015 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 2 Kommentare

2 Gedanken zu „Das Dummheits-Dekret

  1. Oh ha, das wird teuer!

    Aber man wird ja wohl noch mal sagen dürfen, dass es dem Onlinejournalismus nur zupasskommen kann, wenn Meinungsfreiheit gleichgeschaltet würde, da echte Wirtschaftsflüchtlinge üblicherweise nur Lügenpresse wie z.B. das Handelsblatt oder The Wallstreet Journal und ähnliche Publikationen lesen und somit kaum zum Qualitätsleser taugen.

    Ich erwarte nun demütig das Urteil der Hoheiten (und teile kurz mit, dass das Ergebnis der mir gestellten Aufgabe 115 ist).

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