Was will Putin?

leo-barockEine Analyse von PR♕-Reporter Leo Fischer

Greift er nach der ganzen Ukraine? Oder nur nach der Krim? Will er die Opposition mundtot machen? Oder ganz tot? Will er die Weltherrschaft? Oder lenkt er nur von innenpolitischen Krisen ab? Ist er vielleicht nur Spielball in einem Netzwerk widerstreitender Kapitalinteressen? Oder einfach nur von Grund auf schlecht? Thesen dieser Art lesen wir derzeit überall. Zielführend waren sie nicht. Noch keinem ist es gelungen, auf dem Boden dieser Thesen Putin in die Zange zu nehmen, ihn zu Fall bringen oder gar völlig zu zerschmettern. Bis zum Beweis des Gegenteils müssen wir diese Thesen also als unzulänglich zurückweisen.

Folgende These hingegen ist neu, ein originäres Original und vollkommen kontrovers. Die These ist: Putin möchte einfach in Ruhe sein Bier trinken.

Diese These hat zwei Vorteile. Zum einen ist sie neu (vgl. oben) und birgt damit das journalistische Innovationspotential, dem wir bei den Prinzessinnenreportern♕ stets verpflichtet sind. Zum anderen ist sie von mir. Andere Thesen haben nämlich den Nachteil, nicht von mir zu sein, tragen also nichts zur Debatte bei, sondern befeuern sie lediglich.

Lassen wir Putin doch in Ruhe sein Bier trinken, wenn er es möchte. Es hat weiß Gott noch keinem geschadet, in Ruhe einmal ein Bier zu trinken. Ja, würden sich Angela Merkel, der französische Präsident Simenon und Putin einmal zu einem Bier zusammensetzen – ich denke, so manches Ungemach wäre aus der Welt geschafft. Wer Putin von der lebenswichtigen Bierpipeline abzwackt, hat die Lehren der Geschichte leider immer noch nicht intus. Ich weiß, daß diese Ansicht im Augenblick nicht besonders populär ist, aber ich bin nicht halbnackt in dieses berufliche Minenfeld gelaufen, um dort besonders viele Freundschaften zu schließen.

Dieser Beitrag wurde am 6. März 2015 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 4 Kommentare

4 Gedanken zu „Was will Putin?

  1. Da ist was dran. Eine Fernsehdoku berichtet neulich, dass Putin während seiner Zeit als Agent in Dresden sehr gerne und oft dem Bier zugesprochen hat. Er liebte das DDR-Bier sehr. Wahrscheinlich hat er davon fässerweise gebunkert, denn – auch das berichtete das Fernsehen – Putin lebte seinerzeit sehr bescheiden in einer kleinen Wohnung. Im Kreml haben die vielen DDR-Bier-Fässer deutlich mehr Platz.

  2. Jetzt, wo Du mich wieder an meine ursprüngliche Idee glauben lässt (denn endlich kann ich dafür jemanden zitieren – und was man zitieren kann stimmt immer!!!), bin auch ich wieder der festen Überzeugung, dass die Welt durch Bier ein bisschen besser wird. Und Putin ist, wenn ich Günter auch noch zitieren darf, tatsächlich ein Biertrinker. Es folgt: Putin macht die Welt besser. Vor allem, wenn er sein Bier trinken darf. Meine Grundfeste sind aufgerichtet wie nie zuvor! Danke!!! Endlich eine Seite mit stichhaltigen Analysen, die mir nicht mehr den Schlaf rauben. Ich wiederhole mich: Danke!

  3. Neue Ansätze der Außenpolitik in allen Ehren, aber hier wäre ich an Stelle unserer Politiker besorgt. Damit glaube ich schlüssig bewiesen zu haben, dass sich auch bei diesem Ansatz die Auswirkungen nicht ändern würden und (obwohl das nun merkelsches Panzer-Sprech ist) werbe dafür, keinen Tropfen bayrischen Bieres an Klein Russen-Adi zu verschwenden. Die Plörre, die ehrlicherweise „Alt“ oder nach Schöpfen aus dem Rhein „Kölsch“ geschimpft wird, taugt zwar nur für den Export, ist aber als Beleidigung zu transparent.

    Fazit: die aktuellen Wege der Politik sind alle gescheitert weil komplett ohne Eier oder Anstand und sie werden auch in Zukunft nulllommanada bringen, aber sie sind alternativlos, also weiter so Richtung Grossrussland. Oder? Kann man Putin vom Angreifen abhalten, indem man ihn warnt: Freund Dresdner KGB-Spion, wenn du die Ukraine und die Balten kassierst, dann musst du Griechenland, die AfD und Wahenknecht auch nehmen?

Schreibe einen Kommentar zu egro Antworten abbrechen