Archiv | Januar 2020

Harry, Meghan und die Folgen

Lord Harold Stazol

Unser royaler Royalty-Observer Harald Nicolas Stazol verrät, wie es mit dem britischen Königshaus weitergeht

Es ist die größte Krise des Königshauses seit der Abdankung Edwards des VIII. Es ist der Bankrott der „Firm“, wie die Royals sich nennen, Prince Phillip wird kraftvoll fluchen, der Queen fiel die Krone vom Kopf und Prince Charles, der Thronfolger, schlackert noch immer mit den Ohren. Gerade hat die Affaire Andrew den Palast in den Grundfesten erschüttert, nun rieselt der Stuck im Treppenhaus des Buckingham Palastes, die Damen haben auf dem tennisplatzgroßen Teppenabsatz mit dem rotgoldenen Teppich unter einem riesenhaften, alten Meister links emporzusteigen, die Herren rechts, auch der Premier, – und also Margeret Thatcher und Theres May eben, wohl widerstrebend, links.

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Dieser Eintrag wurde am 24. Januar 2020 veröffentlicht. 1 Kommentar

Laissez-vous célébrer, Monsieur Stazol!

Zum 50. Geburtstag unseres hochverehrten royalen Stilberaters Lord Darlington aka Harald Nicolas Stazol bringen wir heute Auszüge aus „Darlingtons Manieren“ zum Jahresbeginn.
Laissez-vous célébrer, Eure Lordschaft! Die Krone dankt für die Treue und winkt huldvoll rüber zu den Feierlichkeiten à Lyon.

„Nun gilt es, am Jahresanfang, sich von allen gutgemeinten Vorsätzen und ihrem Diktat zu befreien, und bei jenen zu bleiben, mit denen man in realistischer Satire sich selbst zwar zu nahetritt, sie aber auch umzusetzen vermag: Doch wann man damit begönne, dafür ist das Datum einerlei, es sei denn, man sei abergläubisch – und allein mit Letzterem aufzuhören, wäre schon der erste gelungene Vorsatz.“

(Darlington‘s „Manieren“ – Kapitel „Strenge gegen dich selbst“, Seite 308)

Votre gâteau d’anniversaire (www.flickr.com/photos/eldriva/)

„Und so sich das Jahr nun schon in den ersten Tagen anschickt, derer höchsten Erwartungen gegenüber ja man die Latte soeben noch aufs höchste gelegt hatte, schon jetzt das nicht zu erfüllen, was man sich erhoffte, sollte man möglichst oft kalt duschen und jeglichen Tatort meiden“

(Darlington‘s „Manieren“ – Kapitel „Tempus Fugit“ Seite 424 ff.)

„Nun, nach der ersten überstandenen Woche des noch so jungen Jahres, empfiehlt es sich, erst einmal zu verreisen, etwa nach Lyon, den Laptop im Anschlage, falls doch noch wichtige Dinge ihrer Ordnung bedürfen. Sollten die Umstände eine Reise verunmöglichen, empfiehlt sich mancher Gang in ein Museum, ein Theaterbesuch vielleicht, oder eine Ballettpremiere. Oder man lese Molière.“

(Darlington‘s „Manieren“ – Kapitel „Was tun?“ S. 168)

„Gen Abend, in diesem verflucht kurzen Jahreslicht – das Schloss auf der Île of Skye hat nur zwei Stunden Helligkeit -, sind dreier Gefahren zu gewärtigen: Des frühen Whiskys, der langen Telefonate und des tiefen Grübelns.“

(Darlington’s „Manieren“ – Kapitel „Vom auf sich hören“, S. 55 f.)

„Nun ist es noch und schon oder wieder dunkle Nacht. Wohlan und entzündet die Kerzen und Photographien! Die belastenden Amtsbriefe, die alten der Liebe, der Nie-abgeschickten! Und das Jahr wird das Deine sein!“

(Darlington’s „Manieren“ – Kapitel „Zum Wesentlichen“ S.110)

„Vor Bahnreisen gilt es, ein wenig Kau- und Schnupftabak mitzuführen, ein, zwei, drei Metternich, belegte Brote, einen Red Bull, Downton-Abbey-DVDs, das KONKRET-Archiv und eine Flasche Evian zum Aufsprühen, das Dalì Tarot und „Der Blaue Kammerherr“ von
Wolf von Niebelschütz. Und natürlich Billets und die Reisepapiere und Empfehlungsschreiben.“

(Darlington‘s „Manieren“ – Kapitel „Auf Reisen“, S. 54)

Lord Darlington à Paris 2002. Photograph by Kathryn Millan

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