Archiv | Juli 2017

Die rosarote Presseschau (34)

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Die Welt ist gar nicht der große, einzig von den Horden der Finsternis bevölkerte Planet, auf dem ein typischer Tag damit beginnt, dass man sich am liebsten gleich wieder die Decke über den Kopf ziehen würde. Wirklich nicht. Warum nicht, erklären wir in unserer Rubrik mit Nachrichten, die die Horden der Finsternis gar nicht gerne hören.
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Neues Musical


(freundliche Übernahme mit ebenso freundlicher Genehmigung von der Kulturellen Praxis)

 
flora

Heute legte die Rote Flora ihr neues Nutzungskonzept vor, den Vorstellungen der Politik von dieser Stadt näherzukommen.  Nach der erfolgreichen Inszenierung des an diesem Ort so geschichtsträchtigen „Phantom der Oper“[1] folgt nun das nächste Musical am Achidi-John-Platz: „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“. Weiterlesen

Wie hätte man sowas auch ahnen können

von Svenna Triebler

Vor kurzem wurde der Abschlußbericht zu den Mißhandlungs- und Mißbrauchsfällen bei den Regensburger Domspatzen vorgelegt. Wir haben das Dokument gelesen, damit Sie es nicht tun müssen, denn angesichts der Schilderungen von systematischer Gewalt, seelischem Terror und sexuellen Übergriffen, denen die Betroffenen vom Grundschulalter an ausgeliefert waren, dreht sich einem schlicht der Magen um. Und wie immer, wenn solche Geschehnisse ans Tageslicht kommen, fragt sich eine schockierte Öffentlichkeit: Wie konnte so etwas jahrzehntelang passieren? Warum hat niemand eingegriffen?

Ein Teil der Antwort findet sich in einer aufschlußreichen Passage des Berichts, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.*

(anklicken für bessere Lesbarkeit)

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* bei dem genannten R. handelt es sich um niemand Geringeren als den damaligen Domkapellmeister, Bundesverdienstkreuzträger und Expapst-Bruder Georg Ratzinger

 

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Dieser Eintrag wurde am 27. Juli 2017 veröffentlicht. 1 Kommentar

Die rosarote Presseschau (33)

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Die Welt ist gar nicht der große, einzig von den Horden der Finsternis bevölkerte Planet, auf dem ein typischer Tag damit beginnt, dass man sich am liebsten gleich wieder die Decke über den Kopf ziehen würde. Wirklich nicht. Warum nicht, erklären wir in unserer Rubrik mit Nachrichten, die die Horden der Finsternis gar nicht gerne hören.
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Dieser Eintrag wurde am 24. Juli 2017 veröffentlicht. 2 Kommentare

Reporter royal – live aus Heidelberg

Deutschland schnappatmet in royaler Kate-und-William-Verzückung. Die Presse überschlägt sich. Sondersendungen ohne Inhalt, aber mit Kronen-Logo flimmern stundenlang über Millionenbildschirme. Dabei gibt es nur eine einzige wahre Berichterstattung unter dem Label der Krone. Hautnah, ehrlich, mit Contenance berichtet Gastprinzessin Sarah Hinney vom herzöglichen Besuch in Heidelberg. Denn jene Bilder, die das Paar erst auf  dem Marktplatz und anschließend bei ihrer etwa drei Minuten dauernden Ruderpartie zeigen, präsentieren nur einen winzigen Ausschnitt dessen, was in Heidelberg heute wirklich wichtig war.

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Hier. Auf diesem Stückchen Fluss ruderte das Paar heute vor tausenden von Zuschauern, die rechts und links das Ufer säumten. Dieser exklusive Blick blieb dem gemeinen Volk selbstverständlich verwehrt. Die Brücke war über Stunden gesperrt. Prinzessinnenreporter waren deshalb bereits gestern investigativ vor Ort, um auch diesen besonderen Blickwinkel auf das entzückende Paar möglich zu machen. Nice.

Brot

Die Heidelberger Geschäftsleute sind nie verlegen, wenn es um pfiffige Ideen geht. Zahlreiche großartige Produkte mit irgendeinem Englandbezug  (im Zweifelsfall Fahne halt) wurden beim deutsch-britischen Markt auf dem Marktplatz präsentiert. Echte Highlights in Sachen Originalität gab es aber wie so oft abseits des Mainstream: Auf den ersten Blick sieht dieses Kartoffelbrot aus wie ein ganz normales Kartoffelbrot. Und nicht nur das. Auch der zweite Blick zeigt, dass es sich um eine ganz normales Kartoffelbrot handelt. Britisches Understatement par excellence. What a great idea!

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Bei all dem Freudentaumel über den britischen Besuch: Die Veranstaltung hatte auch Schattenseiten, die viele Medien wieder einmal bewusst verschweigen werden.
Während sich tausende Menschen am Flussufer verhalten in Ekstase applaudierten, blieb der  – zugegebene recht kleine –  schwarze Block kurz vor der Polizeiabsperrung fast gänzlich unbemerkt. Nur einem mutigen Passanten ist es zu verdanken, dass die Lage nicht gänzlich eskalierte. Beherzt lieft er  – trotz Regen – auf die Straße, hob den Block auf und steckte ihn unauffällig ein. Well done.

Diese kritische Szene ist aber nicht das einzige Beispiel dafür, dass nicht nur in Sachen Sicherheit unverzeihliche Fehler gemacht wurden. Fakt ist: Auch bei der Planung der Veranstaltung ist es bereits im Vorfeld zu eklatanten Fehlentscheidungen gekommen. Wir treffen den kleinen Amadeus (11) zu Hause (wir verzichten aus Gründen des Anstands auf die Veröffentlichung des Fotos.) Bitterlich weinend sitzt er an seinem Schreibtisch, an dem er sonst fleißig für die Schule lernt.
Was ist geschehen? Zwei Wochen lang hatte sich der Bub darauf gefreut, dass er durch die umfänglichen Straßensperrungen heute nicht von der Schule nach Hause kommen und so den gesamten Nachmittag im örtlichen Elektrofachmarkt verbringen kann, um endlich ein einziges Mal ungestört stundenlang Clash Royal zu daddeln.
Vor zwei Tagen ist dieser Traum geplatzt wie eine rosafarbene Seifenblase. Schulfrei! Alle Kinder mussten zwei Stunden früher nach Hause.  Ein organisatorisches Desaster zum Leidwesen hunderter Kinder. Diese Dinge müssen dringend aufgearbeitet werden. Eine offizielle Stellungnahme wird aber frühestens Montag erwartet.
Abschließend zu den wesentlichen Dingen. Kate trug auf dem Marktplatz gelb und beim Rudern blau. (Symbolbild).

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Wo bleibt das Machtwort der Queen?

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Aushilfs-Prinzessinnenreporter Ivo Bozic berichtet vom Besuch der beiden Royals in Berlin.

Wenn die Queen kommt, herrscht in Berlin immer Sicherheitsstufe 1-A-Plus-Plus-Maxi-Mega-Hallohallo-Alarmalarm.
Kommen ihre Kinder (Enkel? Nichten?) gibt es nicht mal Sicherheitskontrollen, da wird nicht mal der Pariser Platz gesperrt. Der ungewohnt glatzköpfige William (hatte der nicht so einen roten Haarschopf, als er noch mit Lady Di verheiratet war? Na gut, das ist natürlich schon eine Weile her…) und seine Schwester, die ganz und gar königsblau gekleidete, wunderschöne Kate, dürfen einfach so frei herumlaufen vor dem Brandenburger Tor und Hände schütteln, hier ein Selfie, dort ein Selfie, hallo Facebook, hallo Twitter, hallo Inselgramm! – ja haben die denn keine Feinde? Die Queen hat Feinde! Die Queen ist ja auch nicht Irgendwer. Wenn die Queen sagt, hier, dann ist hier, aber sofort. Man sagt ja nicht umsonst: Queen Mum! So wie: Chinese Mum. Verscherz es dir nicht mit der!

Aber heute? Auf dem Dach, wo beim Queen-Besuch die Scharfschützen stehen, steht jetzt der noch nicht mal akkreditierte Aushilfs-Prinzessinnenreporter und staunt.
Was, wenn jetzt jemand die schöne blaue Frau entführt? Oder dem Glatzkopf etwas an denselben wirft? Wer griffe ein? Die sechs unausgeschlafenen Berliner Partybullen da unten? Hahaha. Nein, nein: Kate und Harry, die haben offenbar keine Feinde. Und das ist: schlecht. Weil: keine Feinde: keine Leibwächter. Keine Leibwächter: kein schneller Sex, keine street credibility, keine coolen Freunde, keine gepanzerte Limo, ja offenbar: GAR KEINE Limo. Kate und Glatzi gehen zu Fuß durchs Brandenburger Tor zum Holocaustmahnmal. Ja, wo gibt es denn so was? Für die Queen hätte es einen Helikopter gegeben, mit fünf James Bonds an jeder Kuve, aber für Katy und Harry (oder Willy?) heißt es schnöde: „Looft ihr ma schön. Zum Holocaust kann man ooch mal loofen, stellt euch ma nich so an. Loofen hat noch keenem jeschadet, ooch nich in Berlin.“

Das ist nicht in Ordnung! ES KANN DOCH NICHT SEIN … dass die Neffen und Nichten der Queen behandelt werden, als wären sie billige Big-Brother-Haus-Sternchen, öder als jeder scheiß Panda. Die Pandas mussten nicht laufen! Die Pandas würden sich auch schön auf dem Holocaustmahnmal machen. Bestimmt. Aber die bekämen ordentlich Polizeischutz. Da kannste drauf wetten.
In Hamburg hat man 21.000 Polizisten abgestellt, um eine Drogerie zu schützen. Aber die Frau in Blau schützt keine Sau. Schande! Schande!
Morgen geht es weiter nach Heidelberg. Dort soll das royale Paar rudern! Rudern! Selbst! Wie Galeerensklaven annodazumal. Und dann fahren sie mit dem Zug, dem Zug!!!!, der Deutschen Bahn, ja!, also noch schlimmer, nach Hamburg. Wenn sie da je ankommen, wir kennen das, Bahn… Haha. Und in Hamburg dann zwar schon Elbphilharmonie, klar, muss ja, aber nix Beethoven oder Zauberflöte oder Fidelio, nein, Kinderkonzert mit Kindern für Kinder. Tiefer kann man dann wohl nicht mehr sinken. Es ist zum heulen. Wäre ich die Queen, würde ich den deutschen Botschafter einbestellen. Und wenn die Queen das täte, ha! Dann würden die aber kuschen, das ist doch wohl klar. Dann gäbe es für Kate und Kerl alles nur vom Feinsten. Champagner, alles.
Ha! Die Queen müsste nur mal! Die Queen.
Hallo Queen?

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G20 war gestern, jetzt ist Heidelberg

Sperrung

G20 war gestern. Jetzt ist Heidelberg. Hier herrscht in diesen Tagen völliger Ausnahmezustand. Herzog William und Herzogin Catherine von Cambridge kommen am Donnerstag zu Besuch in die romantische Stadt am Neckar. Wo royaler Besuch ansteht, muss das gemeine Volk auch einfach mal Rücksicht nehmen. Untertänigste Qualitätsleser wissen das. In Heidelberg scheint man diese Art von Demut nicht zu kennen. Schon jetzt geht in einigen Straßen nichts mehr. Autos, Fußgänger und Radfahrer sind vollkommen überfordert von der Verkehrssituation. Dieses Bild, das die unfassbar chaotischen Zustände zeigt, die hier zur Stunde herrschen, ist nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Selbst Mütter mit Kindern wissen schon jetzt überhaupt nicht mehr, wohin.

++++ Im royalen Auftrag der Prinzessinnen hält euch Sarah Hinney demütig auf dem Laufenden++++

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Dem Kapitalismus den Mittelfinger gezeigt

Ganz Deutschland hasst den Kapitalismus und feiert es, wenn Dinge brennen, geplündert werden, zu Bruch gehen, besprüht und bemalt werden … Ganz Deutschland? Nein, ein mutiger Prinzessinnen-Reporter und Bürokratiefreund erklärt die semi-moderne Unternehmensform Franchise allgemein verständlich für die Randalierer auf der Schanze.

Ein Kommentar von Bullshit-Filialleiter Samael Falkner

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Die rosarote Presseschau (32)

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