Archiv | Juli 2019

Satire auf Kosten von Juden

Offener Brief an die norwegische Kulturministerin

Sehr geehrte Kulturministerin Trine Skei Grande,

wie Sie sicherlich mitbekommen haben, sorgte der „Judenschwein“-Sketc­h des Satire-Show „Satiriks“ des Norwegischen Rundfunks (NRK) für großes Aufsehen unter seinen vielen Zuschauern. Dennoch vergingen fast zwei Wochen, bis der geschmackslose Bericht – nur aufgrund kräftigen Drucks in sozialen und klassischen Medien – aus dem NRK-Programm entfernt wurde.

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Dieser Eintrag wurde am 31. Juli 2019 veröffentlicht. 2 Kommentare

WER HAT ANGST VORM SCHWARZEN MANN?

Furcht vor dem Verfassungsschutz, Para vor der NSA – Furchtlose Gedanken von Harald Nicolas Stazol

Mit „Strohhut“ hatte ich gerade meinem Berliner Freund Tobias anlässlich des 150. Deutschen Derby in Hamburg die Szene beschrieben – keine Minute später, wird mir auf Facebook einer angeboten. Honi soit, qui mal y pense. Weiterlesen

Dieser Eintrag wurde am 26. Juli 2019 veröffentlicht. 1 Kommentar

Hallo 21. Jahrhundert!

Katze Minka: Gehört nicht zum gehobenen Milieu. Eher zum gehobenen Miau. Und erst einmal geflogen – aus Versehen aus dem ersten Stock

Das Klima taumelt, die Erde schmilzt, aber solange das Grundeis, auf das der Arsch bald geht, noch einigermaßen trägt, lässt man sich in den gehobeneren Milieus den Spaß nicht verderben.

Von unserem radfahrenden Zeremonienmeister Fritz Tietz

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Innovation trifft Tradition – voll geBAMFt!

von Ramona Ambs 

Das BAMF ist die lustigste Behörde der Welt. Kreativität, Traditionsbewusstsein und Leidenschaft sind die drei wichtigsten Merkmale unseres Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. – Eine Behörde, in der Bürokratie und Orgasmus wie Synonyme empfunden werden und wo deshalb auf solche Petitessen wie Rechtmäßigkeit oder Logik nur marginal geachtet werden kann.

So erklärt es sich denn auch, dass man an gewisse Traditionen in diesem Land neu und modernistisch anknüpfen will. Zum Beispiel die alte deutsche Tradition, die Außengrenzen etwas zu erweitern oder Familien auseinander zu reißen. Früher ging das ja nur bis an den Belt (und ein bisschen darüber hinaus), aber heutzutage denkt man da größer. Weiter. Mittlerweile verlegt das BAMF die Stadt Mannheim direkt nach Gambia, wenn das in Mannheim geborene Kind, ihrer Ansicht nach, nicht an Rhein und Neckar, sondern am Kotu aufwachsen sollte.

So erklärt sich auch, dass die kleine Fatou*, die im Februar das Licht der Welt erblickte und den ersten Atemzug in der Mannheimer Schokoladenfabrikluft nahm, Post vom BAMF bekam, in dem ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Und obwohl das Mädchen nur als Einzelausgabe existiert, wird sie vom BAMF doppelt geführt. Einmal mit dem Nachnamen der Mutter und einmal mit dem des Vaters. Doppelt abschieben macht mehr Spaß. Und nur weil die Eltern der Ansicht sind, das Kind solle den Nachnamen des Vaters tragen, muss man sich als Amt mit innovativem Ansatz diesen Vorstellungen ja nicht beugen. Nicht das am Ende das halbe Kind hier bleibt, weil es einen anderen Nachnamen hat… Da muss man sicher gehen. Außerdem ist das Baby nach eigenen Angaben muslimisch und eine Mandinka. – Hochbegabt scheint es auch zu sein, wenn es das mit seinen fünf Monaten in einer Vernehmung bereits selbst mitgeteilt hat. Dumm nur, dass der Asylantrag der Eltern noch läuft. Diese sind hier gut integriert und arbeiten. Hat man vor das Kind alleine abzuschieben? Und ist es dann eigentlich Widerstand gegen die Staatsgewalt, wenn das Kind nicht freiwillig und selbstständig geht? Fragen über Fragen… aber das BAMF hat sicher auch darauf eine kreative Antwort. Schließlich sind sie mit Leidenschaft bei der Sache! Und haben in dieser Art Angelegenheit ja auch schon Erfahrungen gesammelt… hierhier… und hier… und wer weiß… vielleicht kann man sich dort ja dann doch bald Abschiebungen zum Geburtstag bestellen. Das würde bestimmt viele besorgte Bürger beruhigen.
Und man muss ja bedenken: Viele innovative Neuerungen rufen anfangs Widerstand hervor. Davon sollte man sich nicht abhalten lassen!  

Nur bei ihrer Personalpolitik sind die BAMFler nicht so konsequent. Kürzlich flog wieder ein Mitarbeiter auf, der seine Freizeit gerne mit den Hammerskins verbringt und bekennender Rechtsextremist ist. Das war der Behörde dann doch ein bisschen zuuuu traditionell und deshalb peinlich. Zumal es schon mehrere solcher Fälle gab, wie das Amt einräumte.   

Aber auch beim Zurückrudern geben sie sich ganz konziliant: Es seien wenige Einzelfälle, bei denen es Verstöße gegen die Treuepflicht gegenüber dem Grundgesetz gäbe und man arbeitsrechtliche Konsequenzen ziehen muss. Gibts ja andernorts auch. Kein Wunder im Land der besorgten Bürger und Einzeltäter. Da findet sich hin und wieder mal ein Einzelfall in einer Behörde. Oder zwei. Oder drei.

So richtig verstehen tu ich das ja dann aber irgendwie dropsdem nicht-
Warum genau wurde der Mann nun entlassen?
Dieser Hammerskin hat doch perfekt zu dem Laden gepasst.
Der hat gewissermaßen voll geBAMFt! 

Ist ja schließlich ein Rechtsstaat hier….

oder?

 

*Name geändert

Deutscher Sommer

Ein politisches Gedicht von Gastprinzessin Babsi De le Ordinaireteur

In Zittau gibts nen großen Knall:
Bedauerlicher Einzellfall. Weiterlesen

Dieser Eintrag wurde am 24. Juli 2019 veröffentlicht. 2 Kommentare

Prototyp Deutscher Feuilletonist

Unser Zeremonienmeister Fritz Tietz hat Bodyformus und anderen migrantisch geprägten Youtube-Satiren, bei denen das Feuilleton die Nase rümpft, etliche überraschende und komische Momente zu verdanken

Der Prototyp Deutsch ist ein wahrhaft „mieser Hektor“, wie ihn die Offstimme kurzerhand bezeichnet. Er trägt weiße Socken, hält einen Sack Kartoffeln in der Hand, „und seine Hose ist so weit hoch gezogen, dass sie fast seinen Hinterkopf berührt.“ Und tatsächlich: der Typ kommt famos hochbehost und auch sonst ziemlich dämlich daher, wie jetzt der Kameraschwenk an ihm rauf offenbart. „Und er läuft so als ob er aus Holz besteht,“ sagt die Offstimme, und schon stakst der Prototyp eine Straße lang wie ein Zombie. Anschließend sieht man ihn tumben Blicks vor einem Jägerzaun auf seinen Filzpantoffeln vor und zurück wippen und eine imaginäre Armbanduhr checken, und die Offstimme sagt: „Füße wippen und auf die Uhr gucken, ist das Hauptmerkmal eines Protoypdeutschen.“

Sind die Hauptmerkmale, müsste es korrekterweise heißen, aber dann wäre dieses kurze YouTube-Video

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Dieser Eintrag wurde am 22. Juli 2019 veröffentlicht. 1 Kommentar