Die rosarote Presseschau (28)

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Die Welt ist gar nicht der große, einzig von den Horden der Finsternis bevölkerte Planet, auf dem ein typischer Tag damit beginnt, dass man sich am liebsten gleich wieder die Decke über den Kopf ziehen würde. Wirklich nicht. Warum nicht, erklären wir in unserer Rubrik mit Nachrichten, die die Horden der Finsternis gar nicht gerne hören.

 

Präsident Tiny Hands ist eingeschnappt: Solange er mit Protesten statt mit Jubelstürmen rechnen muß, werde er auf seinen angekündigten Großbritannien-Besuch verzichten, erklärte er Premierministerin Theresa May in einem Telefonat. Und obwohl wir sonst nun wirklich gar nichts für nachahmenswert halten, was der Orangene so tut, hätten wir doch nichts dagegen, wenn sich die zum G20-Gipfel in Hamburg geladenen Staatsoberhäupter ein Beispiel daran nähmen.

Dieser Forderung würde sich wohl auch der anonyme Streifenpolizist anschließen, dessen Offener Brandbrief gegen den G20-Gipfel derzeit die Runde macht.

In Hamburg-Rahlstedt haben Jugendliche eine leerstehende Kirche mit dem Ziel besetzt, ein selbstverwaltetes Jugendzentrum aufzubauen. Der zuständige Kirchenkreis Hamburg-Ost hat den Besetzern eine Duldung bis Ende Juli zugesagt und stellt eine längere Nutzung in Aussicht, wenn sich die jungen Leute an den Betriebskosten beteiligten und zur Unterzeichnung eines Mietvertrags bereit seien.

Für Horst Mahler war es keine gute Woche: Erst beschloß Ungarn, den kriminellen Asylbewerber nach Deutschland abzuschieben, und dann kündigte auch noch die Berliner Sparkasse ein Konto, auf dem Spenden für den 81jährigen Altneonazi gesammelt wurden.

Eine sächsische (!) Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen die 71jährige Irmela Mensah-Schramm wegen des Übersprühens von Naziparolen eingestellt. Die Aktivistin, die seit Jahren unermüdlich rechte Propaganda entfernt, hatte 2016 Nazischmierereien in einem Bautzener Fußgängertunnel übersprüht; dies habe das Erscheinungsbild der zu diesem Zeitpunkt bereits erheblich bemalten Unterführung nicht wesentlich verändert, befand nun die Staatsanwaltschaft Görlitz.

 

Kurze Unterbrechung zwecks Körperpflege.

 

Lesestoff: Die „Wiener Zeitung“ porträtiert den „Herrn der Bücher“ Jose Alberto Gutierrez. Der Müllmann aus der kolumbianischen Hauptstadt Bogota rettet weggeworfene Bücher aus dem Abfall und hat inzwischen eine umfangreiche Bibliothek aufgebaut – Ausleihe gratis.

Im australischen Mullumbimby mag man Wodka und russische Musik. Und obwohl die 28 Sänger, die sich deshalb im Chor „Dustyesky“ zusammengefunden haben, kein Wort Russisch verstehen, hat ihnen ein Auftritt vor russischen Auswanderern in Brisbane weltweiten Internetruhm eingebracht.

 

Als Contentempfehlung gibt es diese Woche etwas für die Ohren: In seinem Podcast „Das Geheime Kabinett“ erzählt Archäologe und Historiker Mirko Gutjahr (aka @derBuddler) kuriose – und oftmals pikante – Geschichten aus der Geschichte.

 

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Dieser Beitrag wurde am 12. Juni 2017 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 1 Kommentar

Ein Gedanke zu „Die rosarote Presseschau (28)

  1. Die Meldung zu Horst Mahler hat einen miesen Beigeschmack. (Nicht als versteckte Sympathie für den Knacker misszuverstehen.)

    Verknackt wurde er wegen ostentativer Leugnung des Völkermords an Juden. Dass die Leugnung einer historischen Tatsache mit Strafe belegt wird, bedeutet, dass ein Gesetz erforderlich ist, um den Wahrheitsgehalt sicherzustellen.

    Das ist sachlich absurd. Für das Auschwitz-Leugnen gibt es eine effizientere Abstrafung: das Gelächter der Welt (soweit es nicht im Hals stecken bleibt) ist unsterblich.

    Und jetzt zur Person Horst Mahler. RAF-Gründungsmitglied, sagt Wikipedia, jetzt Neonazi? Von Links-außen nach Rechts-außen? Iwo. Nie im Leben. Der hat ein Rad ab uns sonst garnix.

    Meldung zu Ende, weitermachen.

    Gruß Prinzessin Wolf-Dieter mit dem Staubsauger.

    PS die Aussies ohne Russischkenntnisse sind geil!

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