Keine Distanz, nur Hass

Ich konnte mich in dieser Woche leider nicht distanzieren. Anlässe hätte es genug gegeben, allein – ich konnte nicht auf das Blog zugreifen. Und mit mir 1.8 Millionen Menschen.

Ein Ausfall-Rant des Bullshitbeauftragten Samael Falkner

Gerade noch wollte ich A. mitteilen, dass Sigmar Gabriel so ungut zugenommen habe, dass er bei einem Besuch in Griechenland nahezu komplett in der Couchgarnitur versank, da teilte mir mein Arbeitsrechner mit, ich sei offline. Das war mir länger nicht passiert. Ich schickte die Nachricht ab im guten Glauben, sie würde nachher gleich verschickt, wenn alles wieder geht, und checkte vorsichtshalber den Router. Dieser blunk rot. Rot wie in „It’s not you, it’s me“.

Das mobile Internet aufgerufen stellte ich schnell fest, dass auch A. kein Internet mehr hatte, einige hundert Kilometer entfernt, in den Tiefen des bayerischen Landes. Überall in Deutschland hatten die Menschen plötzlich kein Internet mehr. Und eines hatten alle gemein: Sie bezogen ihr Internet von Kabel Deutschland bzw. Vodafone. Warten brachte nicht die gewünschten Ergebnisse, mehrere tausend Störungsmeldungen gingen in den Communities ein. Einige Menschen auf Twitter nahmen bereits ein neues Hobby auf, so baute Followerin B. etwa endlich ihre Modell-Enterprise zusammen und begann mit dem Lackieren.

Man hätte es als ein Geschenk an den frühen Feierabend sehen können, hätte mein Arbeitstag nicht ebenda erst begonnen, so dass ich den Rest des Tages ausfiel. Kunden waren wenig begeistert, ich schrie eventuell ein wenig rum. Dem Ganzen das Krönchen auf setzte jedoch der Anbieter selbst. Dessen Support teilte auf Facebook und Twitter nämlich derweil den Kunden mit, sie sollten halt das schöne Wetter ein wenig nutzen und machte Scherzen auf Kosten der Nutzer, die anfragten, wie das geschehen könne, dass fast 2 Millionen Menschen gleichzeitig keine Verbindung mehr haben, und fragte rotzig in die Runde: Have you tried turning it off and on again? Eine wirkliche Entschuldigung folgte auch später nie.

Mein Internet kam also nach etwa 20 Stunden zurück, am frühen Freitagnachmittag. Bis dahin war das mobile Volumen nahezu vollständig aufgebraucht, finanzieller Schaden durch Arbeitsausfall verursacht und in meiner Mailbox sammelte sich eine ansehnliche Menge an Ratschlägen, wie man providerunabhängig Internet bezieht.

Daher keine Distanzierung für Sie, liebe Leser. Und eigentlich sind wir auch längst in der Sommerpause. Eines habe ich jedoch: Einen überdimensionierten leuchtend und blinkenden Mittelfinger für den Provider, der seine nicht gering zahlenden Kunden verlacht, wenn sie mit Problemen rund um das Produkt auf ihn zukommen.

Bussi,

Ihr Falkner

Schreibe einen Kommentar