Ein Kommentar von Malte Mackenrodt. Gestern vor 13 Jahren ist Oury Jalloh an Händen und Füßen gefesselt in einer Polizeizelle im sachsen-anhaltinischen Dessau verbrannt. Der erste Amtsgerichtsprozess gegen die damalig diensthabenden Polizeibeamten endete mit einem Freispruch. Dennoch warf der Richter Steinhoff der Polizei „Schlamperei“ und „Falschaussagen“ vor, die jede Chance auf ein rechtsstaatliches Verfahren sowie die Aufklärung des Sachverhaltes verhindert hätten. Sein Schlussplädoyer endete mit deutlichen Worten: „(Polizisten haben) ‚bedenkenlos und grottendämlich‘ falsch und unvollständig ausgesagt, sie haben dem Land Sachsen-Anhalt ‚aufs Übelste geschadet“ […] „Ich habe keinen Bock, zu diesem Scheiß noch irgendwas zu sagen.“
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Tag-Archiv | Mord
Einige notwendige Anmerkungen zum Mord an einer schwedischen Flüchtlingshelferin
In Schweden wurde eine Frau ermordet, und nun wird wieder viel Meinung gehabt. In aller Regel, ohne die Fakten zu kennen. Hier sind sie:
Wer wurde umgebracht?
Die 22jährige Alexandra Mezher (die Namen von volljährigen Opfern und Tätern werden in Schweden veröffentlicht), deren Familie aus dem Libanon stammt.
Von wem wurde sie umgebracht?
Von einem 15-jährigen Jungen (dessen Name, siehe oben, nicht genannt wird, weil er noch nicht erwachsen ist).
Wo wurde das Opfer umgebracht?
In einem Heim für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge.
Was führte zu der Tat?
Das ist im Moment noch nicht bekannt, die Mölndaler Kripo ermittelt noch.
War denn niemand da, der dem Opfer helfen konnte?
Nein. Alexandra Mezher hatte Nachtschicht gehabt, im Heim ist nachts üblicherweise nur eine Aufsichtsperson. Ihre Kollegen von der Tagesschicht waren noch nicht anwesend.
Wer hat denn dann die Polizei gerufen?
Die Polizei wurde durch minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die im Heim wohnen, gerufen.
Und wer hat den Täter überwältigt?
Der Täter wurde durch minderjährige unbegleitete Flüchtlinge entwaffnet und bis zur Ankunft der Polizei festgehalten. Christer Fuxborg, Pressesprecher der Polizei Mölndal, erklärte dazu, die Jugendlichen hätten damit vermutlich noch weitere Opfer verhindert.
von Prinzessinnenreporterin Elke Wittich