Ständig diese Anfragen: wie es ausgerechnet dieser Fritz Tietz zu unserem einzigen Hofstaatler bringen konnte. Und es gleich noch schaffte, zum Hofzeremonienmeister ernannt zu werden bzw. Hofzeremoni, wie wir ihn prinzessinnenintern nennen. Dazu diese haltlosen Vermutungen dauernd (eingeschleimt, hoch geschlafen, nicht druckreif). Fritz Tietz kratzen solche neidgetränkten Nach- und Unterstellungen wenig. Unser „Mann fürs Grobe“ hat ganz andere Sorgen.
Von Hofzeremonienmeister Fritz Tietz
Nein, diese Stalker immer; jeden Morgen lungern Dutzende deutsche Chefredakteure vor dem Prinzessinnenreporter-Headquarter (kurz: PR♕HQ) herum, hoffen so, ein Stück Qualitätsjournalismus von ihren Lieblingsqualitätsjournalistinnen zu erhaschen. Ich pflege sie in der Regel mit ein paar ausgesuchten Druckerzeugnissen aus Kasimirs Tagesproduktion abzuspeisen, die ich ihnen, in kleine handliche rosa Plastiksäckchen verpackt, überreiche. Hei, wie sie sich immer darum balgen! Ja, so macht Katzenklosaubermachen Spaß.
Was ich leider von anderen Reinigungsdiensten am Hofe nicht gerade behaupten kann. Zum Beispiel die Qualitätssaftpresse in der Cocktailküche. Nie wird die nach Gebrauch sofort wieder abgespült, so dass die anhaftenden Fruchtreste in kürzester Zeit betonhart antrocknen und ich die Presse erst langwierig einweichen und mit Geschirrbürste und Fingnägeln von den Fruchtrückständen frei kratzen muss, bevor sie wieder benutzbar ist.
Was mich nicht weniger nervt (und wäre ich mit den Prinzessinnenreportern verheiratet, wäre das mit Sicherheit ein Scheidungsgrund): die Art und Weise, wie der Geschirrspüler bestückt wird: Kleine und große Teller durcheinander. Die Gläser in den Fächern für die Tassen. Das Besteck kreuz und quer. Und was ich am meisten hasse: Die Tassen unten so einsortiert, dass ihre Henkel den unteren Propeller blockieren und deshalb die ganze Ladung nicht richtig sauber wird. Und wer muss das hinterher händisch richten? Ich weiß, doofe Frage.
Oder die Kochwäsche! Jedes Mal, ich wiederhole, JEDES MAL stopft jemand seine rosa Tops, Shirts, Shorts oder Schlüpfer mit in die Maschine – obwohl die bekanntlich nur bis höchstens 40 Grad nicht ausfärben. Das Ergebnis: ein Pinkschleier auf allem, was eigentlich blütenweiß sein sollte. Die Tischtücher, die Servietten, Prinz Leos Sonntagstrikotagen … Und gestern nach der Herzl-igen Party die ganzen Flaschen – und das weiße Tischtuch voller Erdbeerflecken, Brandlöcher und Katzenhaare!
Katzenhaare sind bestimmt für was gut. Sonst würde Hoheit Kasimir die ja nicht überall zur freien Verfügung auslegen.
Wenn die (Saft-)Presse nicht geht, ist das doch ein Verstoß gegen die Pressefreiheit. Kann da nicht das BVerfG was tun?