Glitzernd gegen die Horden der Finsternis

 

 

prfoto2-0436In unserer nicht existierenden Rubrik „So, und was machen wir jetzt?“ kommt heute Gastprinzess… – pardon: Glitzerplüschdrache Fauchi Stormborn zu Wort.

 

immature

adjective /imə’tjua/
word used by boring people to describe fun people
getdigtial

Verehrte Prinzess*innen

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Prinzess*innen nur Dekoration waren. Diesen Kampf um Agency kennen wir Plüschtiere nur zu gut. Gerade jetzt, da die Horden der Finsternis – jene können übrigens manchmal auch orangefarben sein – auf dem Vormarsch sind, sollten wir zusammen dagegen anglitzern!

Immer noch wird „Drachenbrut“ als Beleidigung eingesetzt, und Leute kommen sich immer noch heldenhaft dabei vor, sich „Drachentöter“ zu nennen.1 Wen wollen die damit beeindrucken? Traditionell Prinzess*innen. Aber wir lassen uns nicht mehr spalten2, sondern stehen solidarisch zusammen für eine Welt in der eins Prinzess*in oder Drache sein kann, ohne daß wir auf solch scheinbare Gegensätze reinfallen, die jeweils anderen™ abzuwerten. Das gilt auch für die Frage, ob Glitzer oder lieber nicht (aber beachtet: die Horden der Finsternis glitzern nicht)! Es gibt so viele Versuche eine bessere Welt zu schaffen, könnten wir ausnahmsweise mal jene bekämpfen, die eine schlechtere wollen, statt uns auch noch argumentativ in ihrem Repertoire3 zu bedienen?

Glücklichweise ist es schon einmal gelungen, Kritik an Ressentiments in linken Kreisen stark zu machen – und im Gegensatz zu den s.g. „SJW“ wird weniger darüber gesprochen, wie viele durchgeknallte Flachzangen von Anfang an dabei waren -, nämlich beim Thema Antisemitismus.

Und überhaupt: Wie konnte es überhaupt so weit kommen, daß Leute gegen ihre „materiellen“ Interessen handeln und sich mit Drachentötern verbandeln, statt sich mit Drachen zu solidarisieren? Lieber sich in halbgebildeten Gerüchte über Drachen gegenseitig bestätigen als z.B. mal einige zu fragen? Ich fürchte, viele haben in falschem Verständnis von Materialismus soziale Prozesse von Wissensproduktion massiv unterschätzt und Themen wie Ideologie unterkomplex behandelt. Glücklicherweise bildet der vielgescholtene Poststrukturalismus Erklärungsansätze, deshalb sollten ja auch Überbringer*innen schlechter Nachrichten genausowenig getötet werden wie Drachen.

Als glitzernder postmoderner Plüschdrache hoffe ich jedenfalls, wir können es schaffen, uns solidarischer gegen die erstarkenden Horden der Finsternis zu stellen.

Keine Revolution ohne uns, Plüschtiere an die Macht!

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