Eine Investigativrecherche von Prinz Kasimir
Die Paul-Sahner-Biographie „Ich hatte sie fast alle! Die Geheimnisse eines Promireporters“ soll angeblich, so wird es im Buch selbst kolportiert, Sahners Katze Socki geschrieben haben, die ihn zu seinem Leben ausgefragt habe. Hierzu stelle ich fest: Das ist falsch.
Ich bin vielmehr der festen Überzeugung, dass Paul Sahner selbst oder ein menschlicher Ghostwriter resp. Lakai es war, der dieses Printprodukt zu verantworten hat. Wie komme ich zu dieser Annahme?
Nun, zunächst stelle ich mir als Investigativreporter stets die Frage: Cui bono? Für eine Katze sind Anekdoten über Sportwagen, Stewardessen, das Ranwanzen an Promis und das Badengehen mit Bundespräsidenten nun mal ungefähr so aufregend wie ein toter Hund. Wahrscheinlicher scheint mir, dass der „Gottvater der Intimbeichte“ (taz) und „grandiose Menschenöffner“ (SZ) für Socki allenfalls als Dosenöffner und Sahneservierer interessant gewesen ist. Warum sollte sie ihn also über sein Langweilerdasein ohne eine einzige nervenzefetzende Rotkehlchenjagd ausfragen? Höchstens als Einschlafhilfe könnten Sahners „Intimbeichten“ dienen, aber seit wann brauchen Katzen eine Einschlafhilfe?
Ferner würde nur ein Klatschreporter mit Klatsche darauf kommen, eine Frage zu stellen wie: „War wieder einmal meine Sexsicherung durchgebrannt?“ Nein, eine ganz andere Sicherung ist hier durchgebrannt, denn so etwas würde eine Katze niemals über die Lippen ihrer Feder bringen.
Und schon gar nicht würde eine Katze, zumal eine italienische Wildkatze, um die es sich hier handeln soll, ein Kapitel zu Sahners innigem Verhältnis zu Gerhard Schröder mit den Worten beenden: „Mit allerliebsten Katzengrüßen, Ihre Socki Sahner“.
Socki Sahner! Erstens: Eine Katze nimmt grundsätzlich NIEMALS den Nachnamen ihres Bediensteten an. Und dann, Herr Sahner, ich tadele ungern einen Toten, aber dass Socki unmöglich diese Biographie geschrieben haben kann, liegt allein schon daran, dass sie ein Leben lang beleidigt sein muss, weil Sie ihr einen so würdelosen Namen verpasst haben: Socki, ich bitte Sie! Und schließlich würde nicht mal eine Socki zu einem Menschen sagen: „Schluss mit dem Schreiben, mach mal Pause, Paule. Wer den Menschen hinter den Geschichten sucht, die du zu erzählen hast, der findet dich schon“ (Seite 377 ebendort).
Aber ich gehe in meiner Beweisführung noch weiter: Bereits 2012 will der „Stern“ einen Leserbrief von Socki abgedruckt haben. Auch dieser Brief kann, ganz unabhängig von seinem Inhalt, nicht echt sein. Warum? Katzen würden den „Stern“ nicht mal mit dem Arsch angucken – sprich: ihn als Unterlage fürs Katzenklo auch nur in Erwägung ziehen (da bevorzuge ich, wie ich schon öfter erwähnte – und ich spreche hier für die Gattung der Katze insgesamt – Qualitätszeitungen aus schönem Raschelpapier).
Ich verbleibe mit solidarischen Grüßen an die schmählich verleumdete Socki – möge auch nach dem Tod des Sahners der Sahnenachschub niemals versiegen! Selbst hier im Prinzessinnenreporter-Headquarter gibt es da doch tatsächlich manchmal Engpässe (Wink mit dem Zaunpfahl an den Zeremonienmeister).
Gez. Prinz Kasimir
Das grenzt ja fast an Majestätsbeleidigung!
Verehrter Prinz Kasimir, für diesen 1a-Verriß danke ich Euch mit meinem schönsten Katzenbuckel (geht mit 50+ besser denn je)!
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