Von unserem Gesundheitsexperten Doc Kasimir
Soso, die Wissenschaft (genauer: eine „US-amerikanische Tierklinik“ – Dr. Bob, kommen Sie aus Ihrem Versteck!) hat also festgestellt: „Vierbeiner am Arbeitsplatz“ fördern „die Produktivität der Mitarbeiter und erhöhen außerdem ihre Arbeitsmoral“.
Hierzu stelle ich fest:
Das Wort Vierbeiner ist hiermit allen Zweibeinern als Synonym verboten – zumal dann, wenn damit nur Hunde gemeint sind. Denn welche Katze oder welche schnuckelige Feldmaus würde sich jemals freiwillig in ein tristes Büro voller unbequemer Funktionsmöbel, ungenießbarer Gummipflanzen und unattraktiver Computermäuse mitnehmen lassen, ohne die Tastatur vollzukotzen?
Während Markus Beyer, der Vorsitzende des Bundesverbands Bürohund, erklärt: „Man muss endlich verstehen, dass ein Hund eine wirkungsvolle Maßnahme ist, um psychischer Überlastung am Arbeitsplatz entgegenzuwirken … Langfristig führt ein Bürohund zu einer deutlichen Ertragssteigerung für das Unternehmen“, erkläre ich in meiner Funktion als Vorsitzender des Weltverbands der Couchpotatoe Cats:
Die Nachteile liegen auf dem Hund. Die Mitarbeiter bewegen sich automatisch zu viel, weil Hunde schlecht stillsitzen können, kein Katzenklo benutzen und überhaupt so schrecklich unselbständig sind. Angestellte, die ihrem großzügigen Chef dankbar dafür sind, dass sie ihren begossenen Pudel zur Arbeit mitbringen dürfen, fühlen sich dem Unternehmen, das sie ausbeutet, völlig zu Unrecht verpflichtet und werden unnötig produktiv.
Eine Katze zu Hause sorgt dagegen dafür, dass Sie, egal, ob im Home Office oder im (Redaktions)Büro, nicht zuviel schuften und sich auch nicht gut auf die Arbeit konzentrieren können. Denn Sie wissen genau, es ist nicht irgendein Vorgesetzter, den Sie zufriedenstellen müssen, sondern auf Ihrem gemütlichen Sofa wartet ein vollkommen ausgehungerter Kater ganz schrecklich sehnsüchtig auf Sie. Zur Belohnung dürfen Sie sich nach der Fütterung an uns ein Beispiel nehmen: Katzen schlafen bis zu 16 Stunden pro Tag.
In diesem Sinne wünsche ich meinen Leserinnen und Lesern einen baldigen Feierabend.
Gleichwertig, wenn ich das respektvoll anmerken darf, euer Gnaden, wäre nur die Landschildkröte als Begleiterin durch den Arbeitsalltag. Besonders in der Winterpause! Dann müßten die Angestellten sich nicht mehr den Frust am Glühweinstand wegsaufen. Sie würden glatt die Weihnachtsmarktsaison verpennen! (Eine Utopie, ich gebe es zu.)
Na gut, immerhin besser als ein Hund. Aber möchten Sie neben einer Schildkröte auf dem Sofa liegen? Also mir wäre der Panzer zu hart.
Das hätte aber was vom Way of Zen, findet Ihr nicht, euer Gnaden? Karmische Gerechtigkeit und dieses Zeug.
Aber weil Ihr mich direkt gefragt habt: Nein, ich zöge eine Katze vor, sie sollte nur nicht so lange Haare haben.