Der royale Journalistenfragebogen der Prinzessinnenreporter (15)

Prinzessinnenreporters Kollege: Oliver Tolmein

Prinzessinnenreporters Kollege: Oliver Tolmein

Ausgefüllt von Oliver Tolmein

Der Journalist – das unbekannte Wesen. Wir wissen zumindest: Journalisten sind vielbeschäftigte Leute. Dennoch baten wir ausgewählte Exemplare, sich einen Augenblick Zeit zu nehmen und unsere Fragen zu beantworten. Es ist schließlich zu ihrem Besten. Denn um den Online-Journalismus zu retten, brauchen die Prinzessinnenreporter ein paar Daten zur Evaluation. Und im Sommer lassen wir nun mal auch gern andere für uns arbeiten. Die Prinzessinnenreporter bedanken sich huldvoll bei allen Teilnehmer/innen und veröffentlichen die Antworten in loser Folge.

 

Oliver Tolmein ist Journalist, Autor von Büchern zu u.a. RAF und Bioethik und Rechtsanwalt.

 
1) Gerüchteweise achten eigentlich nur Journalisten auf die Autorennamen über oder unter einem Text – wann hast Du Dir zum ersten Mal einen Autornamen gemerkt und warum?
Mit Autorennen kann ich nichts anfangen. Das ist Sache meines Sohnes Valentin. Amen.

2) Wie lautet Deine Lieblingsschlagzeile?
Das weiß ich leider erst, wenn ich sie gelesen habe. Bislang hat es dafür noch nicht gereicht.

3) Dein peinlichstes Erlebnis auf einer Pressekonferenz?
Puh. Das ist schon sehr lange her. Und es war auch erst deutlich nach der Pressekonferenz. Worum es dort ging, erinnere ich nicht mehr. Aber gegen 3 Uhr morgens wurde ich auf dem Weg von Bonn-Süd nach Bonn-Beuel angehalten. Ich weiß auch nicht mehr, was ich getrunken hatte. Aber der Polizist hatte meinen äußerst kritischen Artikel in konkret über die Kritischen Polizisten gelesen. Und er fand ihn toll. Ich musste deswegen schnell weiterfahren und durfte nicht pusten. Voll peinlich.

4) Wie kann der Journalismus auf keinen Fall gerettet werden?
Mit Engagement. Übrigens auch nicht mit dem Zeilenhonorar, das ich 1977 in der Meinerzhagener Zeitung verdient habe.

5) Wenn es einen speziellen Himmel für Journalisten gäbe – auf wen da oben würdest Du Dich freuen?
Ich befürchte, es gäbe dann auch eine Hölle für Journalisten. Und das würde für mich heißen: Zwangsarbeit am Kohleofen mit irgendwelchen lustigen Satirikern, deren Pointen ich nicht verstehe und deren Gesang mir nicht gefällt … schade eigentlich!

6) Und wem auf Erden würdest Du am liebsten den Stift klauen?
Dem Islamischen Staat. Damit die keine Mohammed-Karikaturen mehr zeichnen können. Aber was soll ich dann mit dem blöden Stift machen?

7) Welchen anderen Beruf hättest Du Dir noch vorstellen können?
Rechtsanwalt. Und, der Witz ist, ich bin es geworden. Ha!

8) Dein/e Wunschinterviewpartner/in?
Verrate ich nur, wenn ich sie garantiert interviewen darf.

9) Wie würde eine Zeitung aussehen, bei der Du ganz alleiniger Chefredakteurkönig wärst? Und wie würde sie heißen?
Sie hieß Junge Welt und sah auch so aus und ist es heute immer noch. Schlimm. Deswegen bin ich Rechtsanwaltsklave geworden. Und Hofnarr Elsässer musste leider nicht nach Elba. Weil die Globalisierung für ihn zu klein war.

10) Wenn Gott Journalist wäre, für welche Zeitung tät sie schreiben?
Playboy? Bibel TV? Nein? Emma! Klar, das war doch klar! Sie nun wieder ….

 

Schreibe einen Kommentar