Rund um den Kotti stehen Häuser. Manche sind schön, manche sind nicht so schön, und ein paar sind gar nicht schön. Drinnen wohnen Menschen. Manche haben Gardinen vor den Fenstern und manche Satellitenschüsseln.
Draußen laufen Menschen herum. Manche sind nett, manche sind nicht so nett, und ein paar sind gar nicht nett.
Ein Gänseblümchen lugt schüchtern durch eine Gehsteigritze – was mag diese unschuldige Blume schon alles gesehen haben? Also jetzt außer Wuffi, dem in Nappaleder gehüllten Zwergmops von Immobilienmaklerin Karwunke, beziehungsweise dessen gehobenem Beinchen?
Wir werden es nie erfahren.
Wilder, rätselhafter Kotti.
Es dämmert. In manchen Wohnungen wird das Licht eingeschaltet. In manchen bleibt es dunkel. Und in einigen kündet bläulich-fahle Illumination davon, dass jetzt der Fernseher läuft.
Was schauen diese Menschen sich gerade an? Illegal aus dem Internet besorgte Filme, Gewaltpornos gar?
Wir werden es nie erfahren.
Wilder, rätselhafter Kotti.
Es ist dunkel. Journalisten stehen auf dem Kotti herum. Manche werden Stuss schreiben, manche großen Stuss und einige ganz großen Stuss.
Das Gänseblümchen ist schlafen gegangen. Wuffi hebt zum letzten Mal an diesem Tag sein Beinchen. Das Gänseblümchen zuckt nicht einmal mit seinen winzigen Blättchen.
Ihm doch egal.
Wilder, rätselhafter Kotti.