Das Klatschritual der isländischen Nationalmannschaft ist weder eine uralte Tradition noch typisch isländisch.
Von Islandkritik-Prinzessin Elke Wittich
Klatsch. Klatsch. Klatschklatschklatsch. Wann immer Team Island sich nach einem EM-Spiel zum Jubeln versammelt, reagiert Fußball-Europa verzückt. Wann erlebt man schließlich sonst schon mal so richtig typisch isländische Feier-Rituale, die seit Jahrhunderten, ach was: Jahrtausenden zur Kultur der Insel gehören?
Pustekuchen.
Im isländischen Fußball wird erst seit dem jahr 2014 geklatscht, wie jetzt der Sportjournalist Sindri Sverrisson vom Morgunbladid gegenüber der norwegischen Tageszeitung Dagbladet erklärte. Damals musste der Verein Stjarnan in der Qualifizierungsrunde gegen den schottischen Club Motherwell antreten. „Stjarnan hat nach isländischen Maßstäben wirklich richtig viele Fans. Und als die beim Auswärtsspiel gegen Motherwell mitbekamen, dass die schottischen Supporter auf der Tribüne so eine Art Klatschritual veranstalteten, nahmen sie das als Idee mit nach Hause.“
Lange dauerte es nicht, und die Klatscherei hatte sich derartig durchgesetzt, dass sie nun auch beim Nationalteam angekommen ist.
Zum Vergleich: Die Motherwell Bois klatschen:
Die isländische Nationalmannschaft klatscht:
DARUM schau ich jeden Tag bei den PR vorbei -: Hier lern ich wenigstens noch was. Und das in meinem Alter. Vielen Dank, Prinzessin Elke!