von Gastprinzessin Bernhard Torsch
Lieber Johannes Boie,
In der Süddeutschen Zeitung schreiben Sie über die oft willkürlich wirkenden Löschungen und User-Sperrungen auf Facebook. Das ist an sich löblich, denn auch unser Prinz Leo wird dort immer wieder tagelang ausgeschlossen – so wollen wir Sie und andere Sheeple wenigstens glauben machen, hihi. In Wirklichkeit, und das ist ein großes Geheimnis, das Sie bitte für sich behalten, kontrollieren wir Facebook. Leo Fischer und Stefanie Sargnagel lassen wir manchmal sperren, um die Wahrheit zu verschleiern, um die wirkliche Wirklichkeit hinter einer Burka aus Desinformation zu verbergen. Mark Zuckerberg ist nur ein Strohmann, das menschliche Gesicht unserer krakenhaften Verschwörung.
Ganz falsch liegen Sie, werter Herr Boie, wenn Sie, in der unfeinen Gesellschaft von Straßennazis und intellektuell beeinträchtigten Libertären, die Amadeu Antonio Stiftung hinter der Facebookzensur vermuten. Die Stiftung ist nur einer unserer unzähligen und stets nachwachsenden Arme, mit denen wir die Wahrheit erdrosseln, noch dazu ein eher unbedeutender. Dennoch finden wir es unschön, wenn Sie schreiben: „Viel diskutiert und kritisiert wurde bereits, dass die Chefin der Stiftung, Anetta Kahane, als junge Frau acht Jahre inoffizielle Mitarbeiterin der Stasi war, bevor sie nach eigenen Angaben von selbst einen Schlussstrich zug und einen Ausreiseantrag stellte“. Das liest sich so, als würde Frau Kahane das nur behaupten und als wäre das alles nicht akribisch in den Akten der verflossenen DDR vermerkt worden. Wirklich, Herr Boie, das gibt einen Eintrag in unsere Akten mit dem Vermerk: „Formuliert tendenziös, Recherche könnte besser sein. Vielleicht rekrutieren? Unbedingt im Auge behalten!“ Noch ist es für Sie nicht zu spät, Herr Boie, noch haben wir ein Plätzchen frei in den Reihen der großen Konspiration.
Nachdem Sie jetzt wissen, wem Facebook wirklich gehört, wollen wir Ihnen auch verraten, dass Facebook ein Privatunternehmen ist. Ein Privatunternehmen, das dessen Eigentümern gehört, die daher auch bestimmen dürfen, welche Inhalte dort zu lesen sind. Wir sind nicht der öffentlich-rechtliche Rundfunk von Buxtehude, bei dem theoretisch jeder Staatsbürger ein Anrecht darauf hat, nicht zensiert zu werden, sondern ein profitorientierter Konzern. Leider rächt sich derzeit, dass wir zu geizig waren, echte Journalistinnen und Medienrechtler anzustellen, so dass wir den Laden inhaltlich immer noch nicht so richtig im Griff haben und statt Nazis immer wieder Satiriker und Tittenfotoposterinnen sperren. Vielleicht liegt das auch an unseren amerikanischen Untergebenen, die es nicht gewöhnt sind, Meinungsäußerungen zu unterdrücken, und die daher noch reichlich ungeschickt darin sind, strafrechtlich relevante Hetze von Parodie und Kritik an ihr zu unterscheiden.
Aber das wird schon noch. Übermorgen kaufen wir übrigens die Süddeutsche Zeitung.
Verschwörerische Grüße
Die Weltraumechsenkommunistenjuden
aka Prinzessinnenreporter
oki, ich bin versöhnt.
selbst der sansculotte fäfä scheint ja, nachdem ihm endlich mal jemand erklärt hat, wozu die AA gut ist, langsam zu verstehen, wofür sie denn gut ist – wo’s doch gerade angeblich eher en vogue ist, sie blasiert erst mal für zu nichts nutze zu halten.
weshalb über einen eisberg voraus in unruhe geraten, wenn man prächtigst über zu wenig kaviar auf den häppchen in der offiziersmesse jammern kann?