Namensdekret

Von Prinzessin Marit Hofmann mit 1 (in Worten: einem!!!) F

w51. Heute lernen wir, wie wir Namen richtig schreiben. Journalisten, Verleger, Lesungsveranstalter und sonstige in der Buchstabenbranche Tätige schreiben jetzt hundertmal diesen Satz: Wenn ich einen Eigennamen schreibe, vergewissere ich mich, dass ich ihn richtig geschrieben habe.

2. Erst recht bei Namen eigener Autorinnen.

3. Noch erst rechter bei Namen von Prinzessinnen.

4. Nein, es genügt nicht, dass ihr den Namen mal gehört habt, denn ein Herr Meier kann ebensogut ein Herr Mayer sein und Schmidt Schmitt. Das müßt ihr nachschlagen (bitte nur seriöse Quellen benutzen!) bzw. es euch von Herrn Schmid persönlich buchstabieren lassen.

3. Eine weitverbreitete intellektuelle Leseschwäche habe ich mein Leben lang beobachten, um nicht zu sagen: erleiden müssen. Kultivierte Menschen, die das Wort Königshof in der Regel ohne Probleme (vor)lesen können, scheitern am Nachnamen Hofmann. Wenn insbesondere Norddeutsche Hofmann lesen oder hören, sagen oder schreiben sie Hoffmann. Nur weil in Norddeutschland der Name Hoffmann häufiger ist, phantasieren sie ein absolut überflüssiges und dazu noch unschön klingendes zweites F dazu. Sogar wenn man sich mit extra langem O am Telefon meldet, nennen sie einen Hoffmann, als wüssten sie den Namen besser. Ebenso ergeht es by the way auch in diversen TV- und Radiobeiträgen professioneller Sprecher Ulrike Meinhof, die durch die harte Endsilbenaussprache mit pejorativem Anklang fortwährend zu „der Meinhoff“ gemacht wird und damit in die gänzlich unangemessene Nähe einer Gräfin Dönhoff gerückt wird. Es ist hofnungslos.

4) Also hört zu!

5) Und sperrt die Augen auf! Wittich heißt nicht Wittig, Ambs heißt nicht Amps. Svenna heißt nicht Svenja. Und Marit nicht Margit. (Übrigens auch nicht Herr Marit Hoffmann. Im Fall meines Vornamens wurde es erst besser, als die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit die Gala-Bühne betrat und sich der Name auch in Deutschland verbreitete. Was wiederum ungute Folgen hatte, da ich es nicht gewohnt war, dass anderer Leute Kinder auch so heißen, und bei jedem Schrei, mit dem eine kleine Marit zur Ordnung gewiesen werden soll, zusammenzucke und mich gemeint fühle. Aber das ist ein anderes Thema.)

6) Wer den Namen einer Prinzessin falsch schreibt, wird ab sofort huldvoll ignoriert.

7) Wenn unser Zeremonienmeister Fritz Tietz (nein, nicht Teufel!) allerdings schlechte Laune hat, droht dem Buchstabenschänder Dienst in den Erdbeerminen nicht unter 6 Monaten.

Dieser Beitrag wurde am 24. Juli 2015 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 4 Kommentare

4 Gedanken zu „Namensdekret

  1. Printsessin Marek, ich werde mich bessern. Allerdings erst morgen, da ich heute noch nachschauen muss, wie Düsburg sich so schlägt.

    Und rechnen muss ich auch noch: 95.

  2. Pingback: Warum Prinzessin Marit nicht mit dem Wolf tanzt | PrinzessinnenReporter

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