Das Wort zum Ostermontag

Glaubt dem Erzbischof gar nichts: Unser Zeremoniemeister Fritz Tietz

Glaubt dem Erzbischof gar nichts: Unser Zeremonienmeister Fritz Tietz

Vom PR-Zeremonienmeister und Autobahnpfarrer i. R. Fritz Tietz

Am Samstag machte ich drei Kreuze! Und pries und dankte Gott! Dass dieser penetrante Frömmler mit seiner redundanten Glaubensinitative endlich durch war. Heiner Koch sein Name. Erzbischof sein Beruf. Von Montag an hatte der Führungskleriker die täglichen Morgenandachten des Deutschlandfunks (DLF) unter dem Obertitel „Mehr als man glaubt – Von der Unmöglichkeit des Menschen ungläubig zu sein“ bestritten. Und ich, der deutschlandfunksüchtig bin, musste sie alle mit anhören. So wie ich mir auch sonst immer die jeden Morgen ab 6.35 Uhr das Frühprogramm durchkreuzenden, knapp fünfminütigen Ansprachen der mal evangelisch, mal katholisch konfessionierten Prediger und Predigerinnen mit anhören muss. Wie gesagt: Ich kann nicht anders. Oder bin einfach nur zu bequem, das Radio in der Andachtzeit auszustellen?

Ich will aber gerne zugeben, dass es, weißgott, nicht nur so religiös aufgepeitschter und im Glaubenstaumel ausgedünsteter Kokolores ist, den die Radiochristen da überwiegend verzapfen. Mitunter erweisen sich die andachtenschiebenden Brüder und Schwestern als recht aufgeweckte Autoren und Autorinnen, die mir schon mit manch geistreichem und seelenerhellendem Beitrag in den Tag halfen. Nie jedoch wirkte sich eine Predigtwoche so abtörnend auf mich aus wie die jenes erzenen Bischofs. Nie zuvor auch schien mir ein Kirchenmann so verbiestert und verbittert rüberzukommen. Als meinte sich hier einer auf dem Zenit seiner klerikalen Karriere noch einmal mit Gewalt einbleuen zu müssen, sein Leben im katholischen Kinderglauben nicht an einen Riesenirrtum vergeudet zu haben; aber hat er das nicht eigentlich?

Und dann noch dieser hanebüchene Vorwurf – ich glaube (sic!), in seiner Donnerstagpredigt -, Gott finde in zahlreichen Medien hierzulande nicht mal mehr an christlichen Feiertagen statt. Und das ausgerechnet von einem, der gerade an sechs Tagen hintereinander ungehindert seinen gläubischen Hokuspokus in einem mindestens deutschlandweit zu empfangenden Radiosender ausbreiten konnte! Ein Sender zumal, der – nicht nur an Sonn- und Feiertagen – in zahlreichen Sendungen das Christentum in Wort und Ritus verbreitet wie nichts Gutes.

Weniger davon!

Dieser Beitrag wurde am 27. März 2016 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 2 Kommentare

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