Von unserem royalen Austria-Korrespondenten Bernhard Torsch
Dem Hofe wurde die hier abgebildete Titelseite eines österreichischen Schundblattes zur Kenntnis gebracht und wir sind nicht amüsiert! Aus zwei Gründen.
Krönungen, Adelungen und andere den noblen Stand betreffende Tätigkeiten darf niemand ohne vorherige Konsultation der allerhuldvollsten Prinzessinenreporter vornehmen. Die Queen will mal wieder einen Musiker zum Sir machen? Sie fragt zuerst bei uns nach, ob wir dessen Musik überhaupt mögen! Eine Prinzessin will einen Prinzen heiraten? Sie müssen zuerst unser hoheitliches Eheseminar und Fotogenitätstraining absolvieren! All das und noch viel mehr ist unser Aufgabenbereich und wir schätzen es gar nicht, wenn sich frech nach Kronländern benannte Zeitungen unser schweres Amt anmaßen.
Wir würden niemals Sebastian Kurz zum König von Österreich krönen. Sollte er um Anerkennung seiner Kanzlerschaft anfragen, würden wir ihn zurück an die Schule schicken, auf dass er unter anderem lerne, keine kaum verdeckten antisemitischen Äußerungen zu treffen wie das Versprechen, er wolle Österreich von „den Silbersteins befreien“. Solcherlei amüsiert uns nicht nur nicht, es erzürnt uns, und Zornesfalten passen nicht zu unseren Krönchen.
Wir befehlen hiermit der Zeitschrift „Österreich“, noch vor den Wahlen klarzustellen, dass Sebastian Kurz gar kein Prinz ist und demnach auch nicht König werden kann. Dem guten österreichischen Volke raten wir mit Nachdruck, sich bei den Wahlen zum Parlament ihres allenfalls vorhandenen Verstandes zu bedienen und sich nicht von niedrigen bürgerlichen Affekten und Instinkten leiten zu lassen.
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