Einige notwendige Anmerkungen zum Thema „Tot sein und dabei schick aussehen“ von Prinzessinnenreporterin Elke
von PR♕-Reporterin Elke Wittich
Viel zu selten wird beim Ankauf neuer Kleidungsstücke auf einen ganz wichtigen Aspekt geachtet, die eigene Sterblichkeit.
Rein theoretisch kann es jedem jederzeit passieren: Ein jäher Schmerz in der Herzgegend, ein unbedachter Schritt auf die Fahrbahn, ein Stolperer im Treppenhaus – und schon liegt man da und ist tot. Natürlich möchte man auch in einer solchen einmaligen Extremsituation einen möglichst hübschen Anblick bieten, deswegen sollte man es sich zur Regel machen, auf dem Weg zur Kasse noch einmal kurz innezuhalten und sich folgende Fragen zu stellen:
1. Dies könnte das Anziehstück sein, in dem ich sterbe. Passt es wirklich zu dieser Gelegenheit?
2. Beißt sich eine seiner Farben mit dem Grau des Trottoirs meiner Heimatstadt, mit dem Teppichboden in den öffentlichen Gebäuden, die ich am häufigsten nutze oder der Grundcoleur anderer Orte, an denen ich potenziell tot umfallen könnte? Passt es zur Auslegware in meinem Wohnzimmer und zu den Badezimmerfliesen?
3. Welche Risikofaktoren treffen auf mich zu, welche optischen Veränderungen gehen mit den dazugehörigen Todesarten einher? Passt das anzuschaffende Kleindungsstück in Form und Farbe oder wäre nicht doch ein anderer Schnitt oder eine andere Kolorierung vorteilhafter?
Drei kleine, aber doch so wichtige Fragen, deren Beantwortung nur einige Minütchen beanspruchen und die Ihnen, charmante Untertanencrowd, bald in Fleisch und Blut übergehen wird, wenn Sie sich dazu zwingen, sie zum festen Bestandteil Ihrer Kleidungskäufe zu machen.
Soweit habe ich bisher noch nicht gedacht.
Bisher war mir immer wichtig, totschicke Unterwäsche zu tragen, falls ich plötzlich bewusstlos in der Notaufnahme lande. Dort sind ja meist junge Ärzte in der Ausbildung.
Desweiteren schlafe ich nackt, damit ich von der Feuerwehr als erstes gerettet werde, wenn es brennt. Noch kann ich es mir erlauben, die Hoffnung zu hegen, dass sie sich am andern Ende der Drehleiter streiten, welcher Feuerwehrmann zu mir rauf darf.
Bei der Thematik sollte nicht vergessen werden, dass es sich ziemt, im Rhytmus von 2 Jahren neue Kleidungsstücke für den Sarg zu besorgen. Damit bleibt man immer wenigstens so halbwegs hip auf dem Friedhof. Wichtig ist auch, Kleidungsstücke mit geringem Kunstfaseranteil zu wählen, da zu viel Kunststoff den Körper isolieren könnte. Dann liegt man zwar totchic im Grab, verrottet aber nicht. (Kein Witz)