Die rosarote Presseschau (27)

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Die Welt ist gar nicht der große, einzig von den Horden der Finsternis bevölkerte Planet, auf dem ein typischer Tag damit beginnt, dass man sich am liebsten gleich wieder die Decke über den Kopf ziehen würde. Wirklich nicht. Warum nicht, erklären wir in unserer Rubrik mit Nachrichten, die die Horden der Finsternis gar nicht gerne hören.

 

Der orangene Präsident hat zwar den Ausstieg der USA aus dem Weltklimaabkommen beschlossen, er kann allerdings niemanden zwingen, nunmehr extra viele Treibhausgase freizusetzen: Zahlreiche Kommunen in den USA wollen sich weiter an die Ziele des Pariser Abkommens halten, 211 Bürgermeister (Stand: 5. Juni, Tendenz steigend) haben sich deshalb einer entsprechenden Vereinbarung angeschlossen.

Antworten auf Donald Trump hat auch „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling, in diesem Fall auf dessen Absonderungen zum jüngsten Terroranschlag in London. Die besseren Follower hat sie ohnehin, wie ein sehr britischer Streit über ihren Tweet beweist.


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Über 130 Imame aus Großbritannien und anderen westlichen Ländern haben als Reaktion auf den islamistischen Terror angekündigt, getöteten Attentätern die muslimischen Beerdigungsriten zu verweigern, und fordern ihre Kollegen auf, es ihnen gleichzutun. In Pakistan haben unterdessen Religionsgelehrte aller islamischen Strömungen eine gemeinsame Fatwa erlassen, die Selbstmordattentate und überhaupt Gewalt zur Durchsetzung der Sharia für haram, also nach islamischer Auffassung verboten erklärt.

Eine Schülerin aus Bayern hat einen Sensorhandschuh für Menschen mit Sehbehinderung entwickelt. Für ihre Erfindung, die in Zukunft den Taststock ersetzen oder ergänzen könnte, erhält die 18jährige Robin Lauerer einen Sonderpreis des Wettbewerbs „Jugend forscht“.

Ein schwules Geierpärchen im Zoo von Amsterdam hat Nachwuchs bekommen. Tierpfleger hatten ein verlassenes Ei am Boden des Geheges gefunden und es von den beiden männlichen Gänsegeiern bebrüten lassen, die seit mehreren Jahren ein Paar sind und bereits ein Nest gebaut hatten. Nun ist das Küken geschlüpft und wird von den beiden Adoptivvätern aufgezogen. Und auch dieses Video dokumentiert, daß die Regenbogenflagge nicht nur bei den Demos zum Christopher Street Day gezeigt wird.

 

Und auch im Stadion von Tennis Borussia Berlin (trotz des Namens ein Fußballverein) weht die Regenbogenfahne. Die Vereinsführung lenkte nach einem einjährigen Streit und viel öffentlichem Unverständnis ein und beugt sich damit einem mit 80prozentiger Mehrheit entschiedenen – und gegen den Widerstand von oben bereits von Fans in die Tat umgesetzten – Mitgliederbeschluß.

Während vom DFB-Pokalfinale der Männer vor allem das Pausenprogramm in (schlechter) Erinnerung bleiben wird, sorgten die Fans des dänischen Pokalsiegers FC Kopenhagen für einen unvergeßlichen Moment ganz anderer Art. Ein klassischer Fall von „Wait for it“.

 

Und in Portugal wurde gezeigt, wie Showeinlagen aussehen können, die einem den Fußball nicht verleiden.

 

Die „Googly Eyes Foundation“ aus Bulgarien versieht seit einiger Zeit städtische Architektur mit Wackelaugen. Und weil die Künstler die Idee weltweit verbreiten wollen, kann man die Streetart-Accessoires nun auch – für lau! – bei ihnen bestellen.

 

Bleibt noch unser Freizeittipp, mit dem wir diesmal wieder zur Sofawissenschaft einladen: Das Citizen-Science-Projekt“ „Fossil Atmospheres“ vergleicht die Spaltöffnungen – sozusagen Atemlöcher – von heutigen mit denen fossiler Pflanzen und erhofft sich davon Aufschlüsse über den Einfluß der Atmosphärenzusammensetzung. Wir bitten um eifriges Mitzählen.

 

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