Die Welt ist gar nicht der große, einzig von den Horden der Finsternis bevölkerte Planet, auf dem ein typischer Tag damit beginnt, dass man sich am liebsten gleich wieder die Decke über den Kopf ziehen würde. Wirklich nicht. Warum nicht, erklären wir in unserer Rubrik mit Nachrichten, die die Horden der Finsternis gar nicht gerne hören.
♕ Für die Horden der Finsternis in den USA war es keine schöne Woche: Die jüngste Runde „Reise nach Jerusalem“ im Weißen Haus kostete nun auch Präsidentenberater Steve Bannon seinen Posten, zahlreiche Internetkonzerne und Crowdfunding-Plattformen sperrten rechtsradikale Inhalte aus, und auch auf der Straße schlägt den Faschos Widerstand entgegen; zuletzt in Boston, wo Zehntausende gegen eine Handvoll Knetbirnen demonstrierten.
grammar fact: A gazebo of Nazis is called a "cowarding" pic.twitter.com/p8tfmJapoz
— Claire Kerr (@snotforprofit) 19 August 2017
♕ Auch die einheimischen Volkspfosten kamen mit ihrem Aufmarsch in Spandau zum 30. Todestag des Hitler-Stellvertretes Rudolf Heß nicht weit. Trotz europaweiter Mobilisierung erschienen gerade einmal 700 Nazis, deren Demonstrationsroute dann durch antifaschistische Blockaden erheblich verkürzt wurde.
♕ Und dann waren da noch die spanischen Faschisten, die den islamistischen Terror in Barcelona für ihre Propaganda ausschlachten wollten – und angesichts handfesten Widerstands sehr schnell den Rückzug antraten.
Fascists wanted to exploit #BarcelonaAttack at #Rambla but people here no how to punch a nazi too. Vid @mangelsoler4 pic.twitter.com/2mbVj4WQXR
— Enough is Enough! (@enough14) 18 August 2017
♕ Eine Niederlage hat auch die Dresdner Staatsanwaltschaft erlitten. Ein mittlerweile 40jähriger Berliner Antifaschist wurde in einem letzten Revisionsprozeß endgültig freigesprochen; die Staatsanwaltschaft hatte den Mann nach den Blockaden gegen den Dresdner Naziaufmarsch im Februar 2011 unter abstrusen Vorwürfen des Landfriedensbruchs und der Rädelsführerschaft beschuldigt und den Fall durch alle verfügbaren Instanzen getrieben.
♕ Große Freude in Hamburg: Der Golden Pudel Club hat wieder geöffnet. Die von den Hamburgern innig geliebte Location war 2016 durch einen Brand schwer beschädigt worden; seit dem 17. August finden nun wieder Veranstaltungen im Pudel statt.
♕ Daß die Dinosaurier den Säugetieren Platz machen mußten, ist allgemein bekannt. Besonders anschaulich demonstriert wird dies in einem englischen Dino-Park, wo eine Kolonie von Fledermäusen entdeckt wurde, die sich im hohlen Inneren eines lebensgroßen Triceratops-Modells häuslich eingerichtet hat.
♕ A propos Säugetiere: Wir präsentieren die mächtige Königin der Arktis.
♕ Longread der Woche: Julie Beck schreibt in The Atlantic über den Alarmismus, der die sozialmediale Gesellschaft prägt. Kern der Botschaft: Don’t panic – und die besten Nachrichten sind immer noch die, für die man – s.o – selbst sorgt.
♕ Das Massentransportmittel der Zukunft. Ohne Bierausschank.
School children on bike buses in Nijmegen, NL
Efficient, healthy transport of children!vid @MartijnLi pic.twitter.com/jWQ6P8BdG5
— 21st Century City (@urbanthoughts11) 16 August 2017
♕ Und dann hat ja auch noch die Bundesliga wieder begonnen. Bei der „Zeit“ gibt es dazu den Club-O-Mat, mit dem jeder herausfinden kann, welcher Verein denn tatsächlich zu einem paßt. (Prinzessin Svenna rätselt immer noch, was bitteschön sie ausgerechnet mit Mainz 05 verbinden soll.)