Die rosarote Presseschau (71)

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Die Welt ist gar nicht der große, einzig von den Horden der Finsternis bevölkerte Planet, auf dem ein typischer Tag damit beginnt, dass man sich am liebsten gleich wieder die Decke über den Kopf ziehen würde. Wirklich nicht. Warum nicht, erklären wir in unserer Rubrik mit Nachrichten, die die Horden der Finsternis gar nicht gerne hören.

 

 

Der für den 5. Dezember in Hamburg geplante Naziauflauf ist abgesagt. Zuletzt hatte die Teilnehmerzahl der monatlichen Zusammenrottungen bei höchstens noch 100 gelegen, und auch die stets deutlich größeren Gegendemonstrationen dürften den Volkspfosten die Laune verdorben haben. (Prinzessin Svenna hat dazu an anderer Stelle schon mal etwas aufgeschrieben.) Aus ähnlichen Gründen gibt auch das rechtsradikale Bündnis „Wir für Deutschland“ in Berlin auf: Man wolle „nicht mehr im Kreis laufen“ und nicht mehr „von der Antifa angeschrieen werden“, so der Organisator.

Instant Karma: In Kroatien hat ein 65jähriger Mann eine Statue des antifaschistischen Widerstandskämpfers Rade Končar umgestoßen – diese stürzte auf den Täter und brach ihm ein Bein.

An schottischen Schulen steht künftig sexuelle Diversität auf dem Lehrplan. Damit werden LGBT-Themen weltweit erstmalig verpflichtender Unterrichtsstoff.

 

Der Begriff „flygskam“ („Flugscham“) hat gute Chancen, zum schwedischen Wort des Jahres zu werden. Dahinter steht eine Bewegung, die zum Umsteigen vom Flugzeug auf die Bahn aufruft; prominentester Vertreter ist der ehemalige Biathlet Björn Ferry, der einen Job als Sportkommentator fürs Fernsehen nur unter der Bedingung annahm, ausschließlich mit dem Zug zu den Wettkämpfen anzureisen. Tatsächlich nutzen immer mehr Schweden die umweltfreundlichere Bahn, während die Zahl der Inlandsflüge abnimmt.

In der Stadt ist nach wie vor das Fahrrad das sinnvollste Fortbewegungsmittel. Im Interview mit dem „Tagesspiegel“ erklärt der Kopenhagener Umweltbürgermeister Morten Kabell, wie die dänische Hauptstadt es zum inoffiziellen Titel der fahrradfreundlichsten Stadt der Welt gebracht hat und was andere davon lernen können.

Wer noch mehr Bewegung braucht, kann es ja mal mit Geräteturnen versuchen.

 

Lesetipp der Woche: Nach Veröffentlichung der Forbes-Liste der reichsten Musikerinnen fragt man sich jenseits des deutschsprachigen Raums, wer um alles in der Welt diese Helene Fischer (Platz 8) ist. Am schönsten erklärt Laura Snapes im „Guardian“ das Phänomen, unter anderem mit den Worten: „One number in which she wears a hi-tech skirt apparently made from a waterfall is hard to watch without needing a wee, so it’s not not moving.“

Am 20. November hat die Internationale Raumstation ISS ihren 20. Geburtstag gefeiert. Zu diesem Anlass hat der aktuelle ISS-Kommandant Alexander Gerst ein Zeitraffervideo aus mehr als 20.000 Einzelaufnahmen gebastelt, in dem es zweimal rund um die Erde geht.

 

Der Content der Woche kommt quasi aus eigenem Hause, nämlich von niemand Geringerem als unserem Zeremonienmeister Fritz Tietz. In seinem Radiofeature „Schön, Sie nicht kennenzulernen“ geht es um die unbekannten Bekannten, also Menschen, die sich regelmäßig begegnen, ohne jemals ein Wort zu wechseln.

 

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