Suchergebnisse für: sebastian bartoschek

Ratgeber: Trumps Amtseinführung stilvoll überstehen

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Heute wird der orangehaarige Mann Präsident der USA, und das ist zwar jetzt nicht wirklich schön, andererseits helfen Jammern und Wehklagen auch nicht weiter. Wir Prinzessinnenreporter, die letzte Bastion vor den Horden der Finsternis, werden unseren Qualitätslesern dabei helfen, den Inauguration Day hinter sich zu bringen. Mit Stil.
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Das bessere Ende (2): Michi und der Weihnachtsmann

pr-faschos

In der Reihe „Das bessere Ende“ schreibt Märchenprinz Sebastian Bartoschek in unregelmäßiger Folge bessere Enden für News. Heute: Ein Weihnachtsmärchen.

 

„Jetzt komm da runter, Bengel!“ Die Worte lesen sich härter, als der Klang der Stimme sie meint. Die Wangen des Mannes leuchten rot. Sie kontrastieren mit dem langen weißen Bart, passen gut zu der roten Mütze und dem roten Mantel. Ein weiteres Mal ruft er: „Sonst passiert dir da noch was, komm schon, Junge.“ Eigentlich hatte sich der Weihnachtsmann das anders vorgestellt. Er wollte einfach einmal durchatmen, zwischen Nikolaustag und Weihnachten, nach all den bundesweiten Einsätzen und dem Schweben über den Dortmunder Weihnachtsmarkt, einfach einen Glühwein trinken, sich ein wenig gehen lassen, den Berufsalltag in Alkohol dämpfen. Aber es sollte nicht sein. „Miiii-chaaaa-eeeel. Komm da runter,“ erschallt die Stimme des alten Mannes wieder.

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Das bessere Ende (1)

Heute: Das Männchen mit den Zündelhölzern

In der neuen Reihe „Das bessere Ende“ schreibt Märchenprinz  Sebastian Bartoschek in unregelmäßiger Folge bessere Enden für News. Zum Einstieg hat er sich Martin Lejeunes Rausschmiss aus dem Maritim-Hotel vorgenommen. Weiterlesen

Es reicht uns, Sachsen

Screen Shot 2016-06-09 at 16.57.32Sehr geehrter Freistaat Sachsen,

wir bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, dass Sie per prinzessinnenhaftem Dekret bis auf weiteres und ohne Zeitverzug in den Status eines „Bundeslandes auf Probe“ versetzt sind. Weiterlesen

Dieser Eintrag wurde am 28. September 2016 veröffentlicht. 1 Kommentar

Österreich – das miese Stück Irrelevanz

PRgeb2Österreich hat gewählt. Ein Kommentar von Gastprinzessin Sebastian Bartoschek.

Österreich hat gewählt. Wow. Gähn.
Ich weiss gar nicht, wann mich zuletzt eine Wahl so wenig interessiert hat. Wenn ich darüber nachdenke: vielleicht in der Mittelstufe, so 8. Klasse, wenn es um die Klassensprecherwahlen in der 8c ging. Ich war in der 8b, wir hatten Kurse mit der 8a (Religion) und der 8d (Latein). Die 8c war da mein Österreich. Andererseits: meine spätere Ehefrau war in der 8c. Aber das wurde erst kurz vorm Abi wichtig – und dann während meines Studiums. Also knapp 5 Jahre und nochmal weitere 5 Jahre später. Jetzt erwartet der Leser einen wunderbaren Analogieschluß, der darlegt, wieso die heutige Wahl in Österreich 2021 und 2026 von Bedeutung sein wird. Ich enttäusche den Leser: es gibt diese Analogie nicht. Österreich wird für mich irrelevant bleiben. Österreich ist mir noch egaler als die Schweiz. Ich mag die Österreicher, zumindest alle, die ich bisher persönlich kennen lernte, aber Österreich ist mir schlicht egal. Letztes Jahr habe ich gelernt, dass Österreich ein eigenes faschistisches Regime hatte, und dass Sissi damit nicht zu tun gehabt hat. Und dass man Sissi mit einem weichen „s“ aussprechen möge – was sicherlich die wichtigste Information für royale Leser sein dürfte.
Die Österreicher selbst wissen übrigens auch nichts von ihrem eigenen Faschismus. Deswegen dachten die sich heute: „Wie wäre es wenn wir das erste Mal einen eigenen Faschisten zum Präsidenten machen würden?“ Naja, nicht alle Österreicher dachten so. Nur knapp 45%. Einige von denen haben den Deutschen bis heute sicher nicht verziehen, dass man ihren anderen Faschisten germanisierte und dann bei uns zum Kanzler machte.
Norbert Hofer heißt der neue Typ, der heute nicht Präsident wurde. Ich weiß nicht viel über ihn. Außer dass es lustige Meme zu ihm gibt – und Meme lügen nicht. Nie. Hofer ist also ein Verschwörungsschwurbler. Das ist eine gute Grundlage für die neue Achse Warschau-Wien. Und hüben („Chemtrails“) wie drüben („mein Bruder wurde von den Russen getötet“) mag man keine Flugzeuge, man trinkt gerne Alkohol und fährt gerne schnelle Autos. Die FPÖ ist ja für Mitglieder bekannt, die sich im Suff zu Tode rasen. Irgendwann gibt es dann jetzt eine Stichwahl, in der Österreich dann nun beweisen will, dass es kein mieses Stück Scheiße ist – und vielleicht ja auch Bock hat, mich zu überzeugen, dass dieses Land irgendwo im Süden Europas – von dem mir am Donnerstag noch erzählt wurde, dass die uns ™ mit Crystal Meth überschwemmen – von Relevanz ist. Für mich, mein Leben und meine Zukunft. Bei der 8c ist dies augenscheinlich gelungen.
Aber von Österreich erwarte ich da eigentlich nichts…

Ihr wollt #PanamaLeaks? Dann zahlt.

Recherchen kosten Geld – von Flattr-Klicks und Crowdfunding ist ein Coup wie die Panamapapers nicht zu finanzieren. Von Gastprinzessin Sebastian Bartoschek

Kaum jemand kann zum derzeitigen Zeitpunkt abschätzen, welches Ausmaß und welche Konsequenzen die Enthüllungen der #PanamaLeaks haben werden.
Darum soll es hier auch nicht gehen. Sondern darum, dass, so liest man derzeit, knapp 400 Journalisten für 78 Medien die geleakten 2,6 Terrabyte Daten gesichtet haben. 11 Millionen Einzeldateien sollen sie gesichtet, bewertet, gegengecheckt und aufbereitet haben.

Und das alles in ihrer Freizeit, neben einem Vollzeitdayjob – und für 200 € Flattr-Kohle im Monat.
Natürlich nicht. Sicher nicht. Und auch kein Crowdfunding gab den Journalisten die nötige Unabhängigkeit, um zu arbeiten. Mit Hobby- und Nebenher-Journalismus, wie ihn der Verfasser dieser Zeilen betreibt, kann man das nicht leisten.
Das sollten wir uns vor Augen führen: Nur Journalisten, die nicht nach der Veröffentlichung der nächsten bezahlten Zeile lechzen müssen, die nicht neben dem Journalismus die meiste Zeit ihres Tages mit dem Gestalten von Werbe- und Werbehochglanzpseudomagazinen verbringen, können sowas wie #PanamaLeaks.

Das Problem in den Sozialen Medien ist aber, dass schwache Neidhammel Journalisten nicht gönnen wollen, was sie brauchen: unabhängige Stärke. Oft auch deswegen, weil jeder als suspekt erachtet wird, der stärker und unabhängiger ist als man selbst. Die Leistung des Journalisten wird dann systematisch gering geredet, verhöhnt, und – natürlich nur ironisch – hihi – als ‚Lügenpresse‘ gelabelt. Auch von denen, die anderen den Gebrauch des Label wiederum vorwerfen.
Und klar, alle finden es total doof und unhipp, wenn Journalisten nur dem nächsten Klick auf ihren Artikel hinterherhecheln – und klicken dann trotzdem – und beschweren sich – und wollen aber auf keinen Fall für Content bezahlen.
Ich nenne das selbstgerechte und -betrügende Heuchelei. (Ich bleibe deswegen nur freundlich in meiner Wortwahl, weil es in einer Woche wahrscheinlich eh schon wieder egal ist. Wieso soll ich mich also dann echauffieren und ausfallend werden?)

In Deutschland wird nun das Geschrei wieder losgehen, dass das alles nur mit öffentlich-rechtlich finanzierten Journalismus zu schaffen ist, unter Verweis auf NDR und WDR. Dass in Dutzenden anderen Ländern das ganze auch ohne deutsch-gründliche Zwangsabgaben funktioniert hat, und dass auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kein öffentlich-rechtliches Medium ist, wird dabei ignoriert werden.

Was wir brauchen, ist zunächst einmal die Einsicht, dass der Kampf gerade gegen Vertuschungen, die mit Geld zu tun haben, mit verdammt-verschissen viel Geld, nicht mit einem Taschengeld zu führen ist.
Es ist eine klassische asymetrische Kampfsituation, bei der der Leser verstehen muss, dass er helfen kann, mit seinem finanziellen Einsatz, diese Asymetrie zu verkleinern. Und dann brauchen wir Verleger und Chefredakteure, die Geld in die Hand nehmen, um Recherche zu finanzieren. Auch wenn sie ins Leere läuft. Denn auch das ist eine der innere Wahrheit hinter #PanamaLeaks: sowas klappt nur dann eimal, wenn Du bereit bist, zehnmal bei der Recherche ins Leere zu laufen.

Aber wie ich in der Klammer schon ausführte: in einer Woche ist es eh wieder vergessen.

Dieser Eintrag wurde am 3. April 2016 veröffentlicht. 7 Kommentare

Keine Globuli-Bilder mehr, nirgendwo

12823313_10201674574062360_3206735368762441081_oAn die Medienkollegen, die so gerne über Homöopathie schreiben. Und verkacken. Ein Rant von Gastprinzessin Sebastian Bartoschek
Es reicht! Macht euren Job vernünftig. Ich bin es soooooo satt, jeden Artikel zum Thema Homöopathie wahlweise mit einem Globuli, einer Glasflasche oder einer Glasflasche voller Globuli bebildert zu sehen. Nein, Homöopathie funktioniert nicht. Pinguine können nicht fliegen, und die Erde ist keine verdammte Scheibe. Aber das heisst nicht, dass ihr eure Artikel einfach so dahinrotzen könnt.
Ihr wollt doch, dass eure Artikel interessant aussehen (wenn sie schon mitunter strunzenlangweilig geschrieben sind)? Eben. Also tut verdammt noch zumindest so, als würdet ihr Leser erreichen wollen. Aber Ihr habt doch so viele Fakten recherchiert, so viele Studien gelesen, so gute O-Töne gesammelt, dass der Artikel sachlich für sich selber spricht? Am Arsch. Das klappte vielleicht in eurer Schülerzeitung – und selbst da war es gelogen. Wenn ihr Journalisten sein wollt, dann ist es eure Pflicht, Inhalt und Form ansprechend zu machen. Und es ist nicht ansprechend immer und immer und immer und immer und immer wieder dieselben Fotos zu sehen.
Eure Leser sagen euch aber, sie brauchen keine vernünftigen Fotos, sie seien am Inhalt interessiert? Das stimmt erstens nicht, und zweitens erreichst du dann eh nur die, die bereits deiner Meinung sind. Preaching to the converted. Und wenn ihr meint, dass die Fotos wirklich irrelevant sind, nehmt doch mal ‘ne Kinderleiche, oder ‘ne nackte Frau. Dann werdet ihr merken, wie sehr die Fotos beachtet werden.
Ihr vertreibt eure Artikel über die Sozialen Medien. Da wird geklickt, was interessiert. Gebt euch doch einfach mal 10 Minuten Recherche, ach kommt, 5 Minuten reichen. Dann seht ihr, was zieht: Menschen wollen Menschen sehen. Oder Katzen. Oder nackte Haut. Oder Hunde. Oder Menschen. Oder irgendwas, was sie nicht kennen. Aber eben nicht immer wieder Zucker in Kugelform. Verstehse?
Und nein, es zieht auch nicht, dass ihr keine Kohle für Fotos habt. Es gibt Unmengen von Fotos für lau im Netz – es gibt ganze Suchmaschinen voll. Das Problem liegt aber woanders: ihr seid schlicht zu faul, euch zu überlegen, welches Bild funktionieren könnte, geschweige denn, dass ihr selbst Fotos machen würdet.
Wer Homöopathie-Artikel mit Globuli bebildert, der nimmt auch Menschen mit Skimasken als Symbolfoto für Hackergeschichten. Oder Polizeiautos mit eingeschaltetem Blaulicht für Geschichten zu Kriminalität. Und Nazithemen werden mit Springerstiefeln bebildert.
Werdet professionell. Oder tut zumindest so.

Dieser Eintrag wurde am 8. März 2016 veröffentlicht. 2 Kommentare