Zugegeben, es ist sicher nicht ganz leicht, im von Eisenach bis an die tschechische Grenze reichenden „mitteldeutschen“ Sendegebiet des MDR Locations für den Außendreh zu finden, an denen einem NICHT irgendwelche Nazis durchs Bild latschen. Aber machen wir uns nichts vor: Irgendein Feld- oder Waldweg, auf dem grad nicht die NPD spazierengeht, wird sich immer finden.
Es gibt also keinen Grund, ausgerechnet die „Uferburg“ des „Wettiner Hofs“ im thüringischen Altenburg als Kulisse für den Auftritt der MDR-Wetterfee Heike Ziepke auszuwählen, die am 4. Juni vom dort stattfindenden Mittelalter-Kinderfest berichten durfte, ehe sie sich dem meteorologischen Geschehen zuwandte. Ist ja auch sehr niedlich anzusehen, wie die lieben Kleinen da friedlich Pfeile schnitzen und Zielübungen veranstalten.
Daß im „Wettiner Hof“ auch „Projekttage für Schulklassen“ angeboten werden, in denen es unter dem Titel „Wer schrieb mein Schulbuch“ über Themen von „A wie Arminius bis Z wie Zinsgeldsystem“ geht, ist dem MDR anscheinend entweder entgangen oder egal. Ebenso wie die dort gezeigte Dauerausstellung „2000 Jahre – des Deutschen Volkes Leidensweg„, in der der geneigte Besucher von der „römischen Fremdherrschaft und der Zwangschristanisierung“ bis zum „Bombenholocaust“ alles findet, was das Revisionistenherz begehrt. Dass in dem Beitrag das Werbebanner des „Altenburger Bürgerforums“ gut sichtbar im Bild hängt, (also eines Vereins, der schon seit Monaten gegen Flüchtlinge agitiert, mehr hier) , wirft übrigens auch einige Fragen auf.
Wir, die Prinzessinnenreporter, die letzte Bastion vor den Horden der Finsternis, erteilen dem MDR und seiner Wettershow daher einen besonders schweren Tadel. Bei Nichtbesserung behalten wir uns vor, Thüringen an den Geltungsbereich unseres Säxit-Dekrets anzugliedern.
(Wer das Video ansehen möchte, kann dies bis zum 11.6. hier tun) [UPDATE: Das Video wurde nach einem Hinweis ans Funkhaus inzwischen aus der Mediathek genommen. Thüringen bleibt von baulichen Abtrennungsmaßnahmen vorerst noch einmal verschont.]
Wir danken Henry Bernhard für den Hinweis auf den Beitrag.