Es gibt Frühstück, Schlafmützen!

Der Frühstücksdirektor FünfVorHalbZwölf hat das Wort:

Liebste PrinzessInnen, zahlreiche so langsam eintrudelne MitfrühstückerInnen!

Ich möchte zunäxt mal alle ganz herzlich begrüßen zum ersten gemeinsamen Frühstück der Sammlungsbewegung #ausschlafen und mich bei den PrinzessInnen bedanken, dass sie dies alles möglich gemacht haben in ihrer unermesslichen Güte und Weisheit!

Ich will mal den für mich recht anstrengenden Versuch unternehmen, gar nicht lange um den „Heißen Brei“ herumzureden und erlaube mir nur deshalb mal diesen etwas abschätzig klingenden Ausdruck für die nun gleich beginnende Royale Frühstücksgala.
Ein paar einleitende Worte kann ich mir dennoch nicht verkneifen, und ich habe ja auch noch schnell einen feierlichen Eid abzulegen:

Also, ich gelobe mit vor Pathos mit meiner linken Hand auf Paul Lafargues „Recht auf Faulheit“ und meiner rechten Hand auf dem Herzen um die Wette zitternder und einmal mittendrin und dann am Ende zu majästhetischen Majuskeln erhobener Stimme, in Ausübung dieses Amtes nicht so laut zu klappern und niemals, wirklich NIEMALS jemanden mutwillig zu wecken! Außer vielleicht, wenn mir beim exzessiven Massentoastbrottoasten die Küche in Brand gerät oder in anderen Fällen höherer Gewalt, aber das wird eher die Ausnahme bleiben!
GANZ EHRLICH!

Ehe ich nun womöglich noch viel mehr Worte verliere und das schon fein vernehmbare Knurren einiger anwesender Mägen sich bedrohlich verstärkt, nun aber, wie der gemeine Volxmund es so treffend auszudrücken weiss, ran an die Bulletten!

Nein, Sie dahinten, die Dame, die da in schönem Kontrast zu ihrem pechschwarzen Kapuzi grad knallrot wird, damit ist nicht die zu solchen bedeutsamen Anlässen unvermeidliche Schmiere gemeint, Sie können sich ruhig wieder zusammenkauern und raustragen lassen! Wollte bloß mal testen …

Jetzt aber endlich zum Wesentlichen, dem Mampf, der wie eben selbiger gemeine Volxmund es auch zu berichten weiss, einem jedem Kampfe zwingend vorgeschaltet ist. Voilá!

Ausgangspunkt für den Frühstücksmenüplan waren – hinterher während langer Frühschichtsschübe weiter ausgefeilte – zunäxt angestellte erste Überlegungen darüber, wie PrinzessInnen denken, was ihnen zu so einem Anlass wohl am allerbesten mundete, mit Erdbeeren sowieso, und da konnte es ja nur eine einzige leckere Lösung geben. Da ich zufällig gerade sowieso in der Lage war, meinen für sowas sonst eher hinderlichen schwerfälligen Körper zu verlassen, nutzte ich die Gelegenheit, gleich mal astral persönlich bei BMG vorzuschweben und fragte nach, ob sie’s bis zum kommenden Wochenende schaffen würden, das Ganze ganz frisch zuzubereiten, Anlass genug gäb’s ja; doch da musste ich auch schon wieder weg, weil meine Frau ihren Defibrillator in Ersteinsatz gebracht hatte.
BMG ließ mir noch am gleichen Tage durch den Rolling Stone mitteilen, sie schafften’s so schnell nicht, frühestens am 26. Oktober. So lange konnte das selbstverständlich nicht warten, da war die ganze Astralreise leider komplett umsonst gewesen; wo hätte ich nicht überall sonst noch hinkommen können bei der Gelegenheit, naja egal.
Es fand sich dann doch noch eine recht aparte Lösung.

Als standesgemäßen Maitre de Cuisine ist es mir nämlich gelungen, den erst letztes Jahr von original britprinzlicher Hand zum Ritter geschlagenen Sir Raymond Douglas Davies zu gewinnen, der sich ohne Zögern bereit erklärte, ein exquisites, dem Leitgedanken unser Sammlungsbewegung folgend reichlich bettenhaltiges Frühstücksmenü zusammenzustellen.

Als erster Gang wird aus Rücksicht auf die zu so früher Stunde so wie ich selbst oft noch etwas an Appetitlosigkeit Leidenden – selbstverständlich nur aus medizinischen Gründen – eine dicke Aperitiv-Riesentüte (rum!) gereicht, die ich, nachdem die PrinzessInnen leistungsdruckkontraindizierendes Doping wohl weise stillschweigend gestatten in ihrem Reich, mit eigens aus Boulder CO importierter feinster Medizin schon mal vorgerollt habe. Von einem anderen als diesem Kraftorte her stammend wäre dem weihevollen Anlass auch unangemessen, zumal ich auf einer kürzlichen eigentlich viel zu kurzen Reise noch jemandem begegnet bin, der seine astrale Anwesenheit hier und heute unbedingt angekündigt hat.

Verehrte Ladies und Gentlemen blauen sowie gewöhnlichen Geblüts, begrüßen Sie mit mir zusammen als weiteren Ehrengast des heutigen Morgens den Geist des legendären und unsterblichen ersten und über Jahrzehnte hinweg vor den PrinzessInnen einzig wirklichen wahren Impulsgebers des Journalismus, der einem bis dahin drögen, verlogenen und einzig in seiner illusorischen Selbstgerechtigkeit, „objektiv“ sein zu wollen subjektiv gewesenenen Journalismus den Stempel des Fortschritts übergebrettert hat,

MR. HUNTER S. THOMPSON himself!

Ich sag’s gleich, der enthaltene Link funzt nicht mehr, deshalb ersatzweise für alle zum nachher mit nach Hause Nehmen und später zum entspannten Einschlafen Hören.

Der Herr da hinten mit dem offenen Mund, wenn Sie wohl mal so nett wären und die Tüte weiterreichen, es verqualmt doch alles und ich will auch noch mal! Und PSSST! die Dame daneben, nicht so laut husten, es könnten noch welche schlafen!

Nochmal zurück zur verehrten Anwesenheit des astralen Mr. Thompson, seine bekannte Prophezeihung „When the going gets weird, the weird turn pro!” war mir stets als vom Horizont her silberstreifig mein sonst wohl eher ziemlich trübes, grau geblieben sein würdendes Leben sanft beleuchtende Verheißung, und ich bin stolz, ihm und den, wie mir vorzustellen nicht schwerfällt, genauso von ihm angetanen PrinzessInnen zu verkünden, dass er wohl recht hatte. Sonst wäre ich jetzt wohl nicht hier.

Nebenbei zum Tütenaperitiv kredenzt Mr. Davies übrigens auch leckere Daisies in dem Anlass angemessener Optik, was süßes Buntes gehört schließlich immer dazu.

Aber nicht so gierig bitte, vor allem die Herren der Schöpfung dort vorn, nicht wie gewohnt „Oh, lecker Daisies zum Vernaschen, geil!“; ich möchte hier und heute doch wohl, ohne den verehrten Herrn Busch allzu direkt zu fixieren, bitten, sich mit angemessenem Respekt nach ihnen zu verzehren, ja?! Vielen Dank!

Im nun folgenden zweiten Gang zaubert Mr. Davies als Vorspeise leckere Frühstückshäppchen wie aus dem Bilderbuch, die selbst verwöhnten PrinzessInnenzungen zur Illusion eines sonnigen Augustwochenendfrühstücks draußen im Bett gereichen dürften! Enjoy it!

Denn schon wird als dritter Gang die Suppe aufgefahren, der ebenso tröstliche wie erfrischende Blick mit zum Schlitz verengten Liderpaaren in den Himmel und sein gütiges Zurückblinzeln für all diejenigen, die am Verzagen sind an der Welten Pein; wegen der sommerlichen Temperatur draußen kalt, wegen der nahe liegenden Assoziation zum hiesigen Hofe der PrinzessInnen mit ordentlich Erbsen, und weil der Maitre nunmal Engländer ist sowie wegen der nötigen Erfrischung bei akut sich eingestellt habendem Pappmaul, darf selbstverständlich ein Hauch Minze nicht fehlen.

Nun denn, kommen wir gleich zum deftigen Hauptgang:

Impressionen von Fettem Walter im Schlafrock,
angerichtet in einem zarten Ehebett bis Halbneun
Hmmhhh, wie das duftet!

Für all diejenigen, deren Sache die kulinarische Fleischeslust oder allzu Fettes am frühen Morgen noch nix ist, und alle, die noch nicht satt geworden sind, dann gleich hinterher ein leckeres Schoko-Müsli Helene.

Sir Ray hat übrigens zugesagt, auch eine vegane Variante mit Sojajoghurt und Stevia zuzubereiten!

Und schließlich als krönenden Abschluss insbesondere für die PrinzessInnen und alle, die sich langsam ungeduldig werdend fragen, was denn nu mit den Erdbeeren ist, tatata!, das Beste was zu dieser Jahreszeit aus Erdbeeren auch nach Meinung von Mr. Thompson und Sir Ray noch machbar ist:

Göttergeschütztes Gelée Royale des Fraises an verschiedenen Variationen von pekuliaren Gesellschaften, dazu Sahnetorte!
Wer schon satt ist oder nix mehr Süßes mag, bekommt stattdessen auch ein frisch gezapftes Fassbier!

Ich wünsche allen Anwesenden einen gesegneten Appetit und werde mich dann, sofern weiter keine Fragen sind, auch erstmal mit etwas vorher abgezweigtem Aperitivkraut zur digestiven Verwendung
ins Private zurückziehen, es war – wie schon eingangs befürchtet – doch etwas anstrengend, mich kurz zu fassen. Ich möchte allen, denen es geschmeckt haben wird, jedoch dringend ans Herz legen, beim Verlassen des Speisesaals noch etwas in der dort oben rechts plazierten gelben Sammeldose zu lassen. Aber bitte nicht so laut klappern, es könnten sich immer noch oder schon wieder PrinzessInnen oder Sammlungsbewegte im süßen Reich der Träume befinden, da richten Scheinchen schon weniger akkustischen Schaden an.

Da sich das zahlreiche Publikum der PrinzessInnen sonst solcher Sammlung offenbar ähnlich desinteressiert verhält wie jene Brit-cat ist es offenbar nötig und wird hoffentlich hilfreich gewesen sein, ganz im Sinne des Journalismusfinanzierungsdekrets das für die PrinzessInnen zu tun, wofür ich mein Leben lang geübt habe und was mir deshalb ganz gut liegt: die Katze mit der mir gegebenen Irre verwirren.

Ich, Sir Ray und der Geist von Hunter S.Thompson haben unseren ganzen freien Freitag für die Vorbereitungen dieses famosen Frühstücks diesem guten Zwecke hingegeben, da werden ja wohl alle anderen Anwesenden einen lumpigen Zehner aber wirklich mindestens übrig haben!
Auf dass es ganz viel leise rascheln und weniger ungebührlich laut klingeln möge!

In diesem Sinne und im Namen der PrinzessInnen:
Schon mal vielen herzlichen Dank!

Euer aller und der PrinzessInnen besonderer, heute mal völlig beschwerdenfreier Frühstücksdirektor
FünfVorHalbZwölf

Ach so, am Ende wollte Sir Ray auch nochmal was sagen, ich erteile ihm hiermit gern das abschließende Wort.

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Dieser Beitrag wurde am 25. August 2018 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 1 Kommentar

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