Teenage Riot

Endlich! Klärende Worte von unserer Jugendschutzbeauftragten Prinzessin Elke Wittich über die Aufregung um Greta Thunberg

Aktivisten nerven. Immer. Alle. Teenager auch.

Und so wurde ein aktivistischer schwedischer Teenager namens Greta (dessen Vorname übrigens Gretta ausgesprochen wird) innerhalb kürzester Zeit zum Lieblingsaufregerthema – aber diese Geschichte sollte von Anfang an erzählt werden. Sie begann mit einem Artikel in einer schweizerischen Zeitung, in dem behauptet wurde, Greta gehe schon seit Monaten nicht mehr zur Schule, wegen des Klimawandels. Was nicht stimmt, das Mädchen schulstreikt lediglich freitagsnachmittags, aber wen interessieren schon Fakten, wenn man sich aufregen kann.

Und so wurde sich ausgiebig über die angeblich so raffinierte kleine Schulschwänzerin empört, bis man feststellte, dass Greta zur UN-Klimakonferenz in Katowice und zum Weltwirtschaftsforum in Davos eingeladen worden war, und sich gleich noch viel mehr und vor allem von allen Seiten aufgeregt wurde, nämlich zum einen darüber, dass sie so schrecklich nervte und zum anderen darüber, dass Leute so schrecklich von ihr genervt waren.

Mittlerweile ist die Aufregung um die bezopfte Klimaktivistin in die dritte Runde gegangen. Und das Mädchen ist währenddessen 16 Jahre alt geworden, also nicht mehr schulpflichtig, weswegen es nun auch allseitig mal gut sein könnte, aber nein. Dabei ist das, worüber sich im deutschsprachigen Raum aufgeregt wird, ziemlich lückenhaft. In der deutschen Wikipedia wird behauptet, Greta habe die letztsommerliche Hitzewelle in Skandinavien zur Klimaaktivistin gemacht, aber das stimmt nicht, denn sie gehörte bereits im Mai 2018 zu den drei Gewinnern des Debattenwettbewerbs der Zeitung „Svenska Dagbladet“ über das Thema Klimawandel.

Und nein, ihre Eltern haben sie auch nicht sozusagen abgerichtet, um mit ihrer Hilfe berühmt zu werden, das waren sie nämlich schon vorher, nicht nur in Skandinavien: Die Mutter ist eine international gefeierte Opernsängerin (und trat 2009 für Schweden im Eurovision Song Contest an und davor sang sie bei der Hochzeit der schwedischen Kronprinzessin, was schon ziemlich glamourös ist), der Vater ist Schauspieler und Produzent, und über beide existierten schon Wikipedia-Einträge, als die Welt noch nicht wusste, wie sehr eine ihrer beiden Töchter nerven kann. Und nicht nur das: Ihre Vorfahren kennt Wikipedia auch.

Was Greta betrifft, so wird sie sicher noch ein paar Jahre nerven und natürlich andere Teenies anstiften, nicht zur Schule zu gehen. Man muss sie schon beneiden, die heutige Jugend. Mit so wenig Aufwand so viel Aufregung zu bewirken, und das auch noch weltweit, was hätten wir Ex-Teenies das damals auch gern gehabt.

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