Archiv | Juni 2015

Ehe-Dekret

herzAus aktuellen Anlass weisen wir darauf hin, dass wir Liebesheiraten grundsätzlich begrüßenswert und sehr romantisch finden. Und zwar unabhängig von der Zahl der anwesenden Bräute, Bräutigame oder Bäume. Jeder sollte heiraten dürfen, wen oder was er will.

PS: Wir erinnern bei dieser Gelegenheit gern noch mal an unsere Mindestanforderungen für Prinzanwärter.

Lyrische TV-Kritik

Aus Anlass unseres Gedichtwettbewerbs zum Thema Journalismus (kleine Erinnerung: bis Freitag nehmen wie Eure Einsendungen noch huldvoll entgegen!) erreichte uns außer Konkurrenz folgender Beitrag von PR♕-Zeremonienmeister Fritz Tietz persönlich:

Herrschaften! Prinzessinnen! In Ihrer Ausschr
eibung heißt es, alle können mitmachen. Gilt das auch für Ihren Hofeigenen und Lakaien?  Falls ja: Hier mein Beitrag zum Royalen Gedichtwettbewerb – ein Gedicht über eine gänzlich unroyale Reportage zum Thema Medienverdrossenheit, dargeboten unter dem Titel „Lügenpresse: Gesprächsversuch mit Kritikern“ von den TV-Journalisten Thomas Berbner und Ben Bolz im ARD-Magazin „Panorama“ vom 4. Juni 2015 (*In der ARD-Mediathek zu besichtigen unter: http://tinyurl.com/pk5g8pr )

Berbner und Bolz

Thomas Berbner und Ben Bolz:
Aus reichlich faulem Holz
geschnitzt war ihre Reportage
zu sehen an einem Donnerstage
in Panorama – vierter Juni, ARD*
Ohje Ohweh Ohjeminee

Was war das für ein Schmierenstück
das die Herrn da ham ins Fernseh gerückt
was für ein gotterbärmlich
selbstgerecht und geistesärmlich
verquer, verdreht und tendenziös
zusammgehaunes Reportergekrös

Die Zunahme von Verdrießlichkeit
der Deutschen über ihre Presseheit
war ihrer Reportage – zumindest angekündigter – Gegenstand
Kaum aber, dass man dachte: ist ja allerhand
Dass hier mal zwei Öffentlich Rechtliche
der Presse Leumundgeruch auf die Schliche
zu kommen sich vorgenommen haben
Was aber taten die beiden Fernsehknaben

Statt ernsthaft die Krise zu hinterfragen
vielleicht auch ein bißchen Selbstkritik zu wagen
zieln sie mit Mikro und Kamera
erst auf ein Würstchen von Pegida
lassen dann eine Frau Müller was stammeln
und ein paar Linke sich um Herrn Rossum versammeln
führn Jebsen noch und Elsässer ins Feld
Ulfkottes Udo nicht zu vergessen, den Großmaulheld

Klar, dass mit solchen Irren im Zeugenstand
die Presse frei von jedem Zweifel ist in diesem Land
Da stört auch kein so schlichter Geist wie der Kai
Gniffke aus dem anstaltseigenen Hierachenbrei
Brav lassen Berbner und Bolz ihn quatschen
und wichtig einen Stapel Papier betatschen
einen Kritiker aber von Format und Eloquenz
bieten sie nicht auf in ihrem Reportage genannten Exkremenz

Fritz Tietz

 

Der G7-Gipfel unter royalen Gesichtspunkten

 

Der G7-Gipfel auf Schloß Elmau ist vorbei, Politiker, Pressetroß und Protestierende sind abgereist, die oberbayrische Landschaft liegt wieder friedlich unter dem weißblauen Himmel. Was haben wir gelernt? Eine Bilanz von Prinzessinnenreporter Svenna Triebler

1. Ungekrönte Häupter (ausgenommen Personal) haben auf Schlössern nichts zu suchen.
2. Die Schlösser denen (ausgenommen Gauck), die drin wohnen!

 

 

Team Wendland – Große Pläne

Wolfgang Wendland, Sänger der Kassierer, will Oberbürgermeister von Bochum werden. In rund 100 Tagen ist es soweit – und es gibt schon musikalische Unterstützung. Exklusiv bei Prinzessinnenreporter: Der dritte Teil des Wahlkampftagebuchs von Team Wendland.

Liebes Tagebuch,
jetzt sind es nur noch dreieinhalb Monate bis zur Wahl und langsam wird es ernst. Der SPD wird langsam klar, dass sie in Bochum um ihr politisches überleben kämpft. In Berlin sind sie das ja gewohnt, aber hier eben noch nicht und nun geben sie sich richtig Mühe. Alle die irgendwann mal Geld von der SPD bekommen haben, müssen nun deren OB-Kandidaten Thomas Eiskirch ganz toll finden. Das Jobcenter lädt ihn ein und er darf so tun als ob er Arbeitsplätze beschafft hat, Schüler müssen Plakate hochhalten auf denen „Viel Erfolg“ steht und im Rotlichtviertel war er auch schon. Da hat er aber einen Fehler gemacht: Er ist mit einem Polizeiauto da durchgefahren. Das verschreckt natürlich die Wähler.

Wolfgang überlegt nun, wie er das Herz der Medien wieder erobern kann. Ein paar Ideen haben wir schon. Am 8. Juni ist der Tag des Meers – da könnte er bei Nordsee in der Fußgängerzone ein Fischbrötchen essen. Vielleicht verteilen wir auch mal Bier an Schüler. Das sind die bestimmt ganz dankbar, vor allem wenn jetzt bald der Sommer kommt und es heiß wird.
Leider haben wir verpasst, Wolfgang am Nichtrauchertag beim Rauchen zu fotografieren, aber wir lernen noch. Solche Gelegenheiten dürfen wir künftig nicht mehr auslassen!!!

Ganz besonders freuen wir uns übrigens darüber: Hummelgesicht unterstützen den Antritt von Wolfgang Wendland zur Oberbürgermeisterwahl 2015 in Bochum – dafür sind sie sogar aus ihrem Ruhestand zurückgekehrt!

Der Autor ist Vorsitzender und einziges Mitglied der Initiative „Bürger für Wolfgang Wendland“.

Royaler Gedichtwettbewerb

Aus gegebenem Anlass – uns ist gerade danach – veranstalten wir Prinzessinnenreporter einen Gedichtwettbewerb zum Thema „Journalismus“, an dem die Untertanencrowd hiermit bitte möglichst zahlreich teilzunehmen aufgefordert wird.

1. Was soll gedichtet werden?

Natürlich würden wir Prinzessinnenreporter es ausgesprochen gern sehen, wenn allerlei Gereimtes sich mit unserem unermüdlichen Einsatz für die Rettung des Onlinejournalismus und wider die Horden der Finsternis beschäftigen würden.
Aber es gehen natürlich auch Verse zum Thema Journalismus allgemein oder zu journalistenspezifischen Themen wie Zeilengeld, Ausfallhonorar, Deadlines, Textklau oder Leserbriefe.

2. Wie soll gedichtet werden?

Die Länge ist uns huldvoll egal, wir hätten allerdings gern, dass es sich schön reimt. Und falls es sich nicht schön reimt, sollte es zumindest seeeeeehr von ungereimter Hübschigkeit sein.

3. Bis wann darf gedichtet werden?

Von jetzt sofort bis, sagen wir: nächste Woche Freitag

4. Wer darf mitdichten?

Alle. Gedichte in norwegischer Sprache erhalten einen Überraschungspreis.

5. Was ist der Dichtgewinn?

Die Gewinner des Wettbewerbs erhalten eine handgemalte Urkunde eines Prinzessinnenreporters ihrer Wahl sowie eine lobende Erwähnung. Außerdem veröffentlichen wir ihre Verse.

6. Wohin mit dem Gedichteten?

Hier findet Ihr die royalen Mailadressen: http://www.prinzessinnenreporter.de/koepfe/

 

Die Zukunft ist schweinchenrosa

Sie ist rosa, sie ist auch ohne Adelstitel royal, sie trägt aufregende Schuhe,  sie entspricht nicht dem geforderten BMI und hat nun einen Preis bekommen.

Die Prinzessinnenreporter gratulieren aufs schweinchenrosaste Miss Piggy zum Feminist Award!

Blatter un` Kraut

Nun, wo endlich Sommer ist, verbringen wir Prinzessinnen wieder mehr Zeit im königlichen Garten. Leider lässt die Pflege durch den Hofzeremonienmeister doch stark zu wünschen übrig, so dass heute morgen Prinzessin Ramona kurzerhand selbst zur Tat schritt, um -aus aktuellem Anlass- die restlichen Blatter zu entfernen. Doch kaum war das erledigt, musste sie mit Schrecken feststellen, dass im Erdbeerbeet ein Kraut gewachsen war, was außerordentlich scheußlich anzusehen war. Todesmutig griff sie mit dem rosa Feger zu –
und war erfolgreich!

Der royale Garten ist nun wieder angenehm blatterkrautfrei, aber die Prinzessin muss sich den Rest des Tages von den Strapazen erholen… -der Journalismus wird also erst morgen wieder weiter gerettet. 

Endlich: Der Entlassungs-Forderungs-Vordruck

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Die Entlassung missliebiger Journalisten zu fordern ist derzeit en vogue. Um Redaktionen das Abheften und Lesern das empörte Briefe-Schreiben zu erleichtern (es ist schließlich Sommer und wir haben alle besseres zu tun) haben wir Prinzessinnenreporter nunmehr einen entsprechenden Vordruck entwickelt.
Bitte beachten: Ab sofort gelten Forderungen nach der umgehenden Entlassung von Autoren oder Redakteuren nur dann als erhoben, wenn dieser unten stehende Vordruck verwendet wurde. Eigenmächtige Änderungen oder handschriftliche Anmerkungen führen dazu, dass die Rausschmiss-Forderung ihre Gültigkeit verliert.

Sehr geehrte Chefredaktion,

Ihr Autor/Ihre Autorin (bitte den vollständigen Namen einsetzen) … gehört auf der Stelle entlassen, weil
– der Artikel mit stichhaltigen Argumenten mein Recht auf eine freie Meinung verletzt!
– Lügenpresse!
– nicht meiner Meinung zu sein verstößt gegen die Pressefreiheit!

Sollte Ihr Autor/Ihre Autorin (bitte den vollständigen Namen einsetzen) … nicht bis morgen, 12 Uhr, gefeuert sein, werde ich Ihre Publikation
– nie wieder kaufen!
– nie wieder abonnieren!
– zwar wie bisher bei eingeschaltetem Ad-Blocker weiter online lesen, aber unter jeden Artikel Ihres Autors/Ihrer Autorin mindestens zehn empörte Leserkommentare schreiben! Mit mindestens fünf ausgedachten Absendern!
– auf Twitter einem Shitstorm aussetzen! Und bei Google+!

Ergänzung (optional)

-Ich bin Multiplikator und kenne/bin Ihr(e) Anzeigenkunde(n) und werde für die Kündigung des Jahresvertrags sorgen.

Das romantische Heimweh der Untertanen

ein Zwischenbericht von PR♕-Heimatbeauftragte Ramona Ambs

Heimat ist derzeit ein vieldiskutierter Begriff. Vor allem in den Qualitätsmedien. Wir Prinzessinnen haben dazu natürlich auch eine Grundsatzdebatte am laufen. Wir spüren dem Begriff nach, fühlen in aus, und beleuchten ihn mit Konfetti. Wir befüllen ihn mit Salz, übergießen ihn mit Wasser und kompostieren ihn. Einmal haben wir ihn sogar in der Pfeife geraucht. Den Heimatbegriff.

Die Frage, was “Heimat” eigentlich bedeutet, ist genauso unklar wie das Wesen der “Heimat”.

-Wo sie beheimatet ist.
-Wie sie sich anfühlt.
-Welche Bedeutung sie bedeutet.

Wo sie generell liegt und wie oft ein Untertan sie zerblicken muss, damit sie rosa und romantisch bleibt. Nur eines ist sicher: Jeder hat eine, jeder kann eine neue finden. Und jeder hat schon mal einen Heimatfilm gesehen. Heimat ist für alle da. Wie Heimweh, nur dass das weh tut.

Heimatgefühle haben, das heisst romantische Beziehung zu einem Ort und seinen Menschen aufbauen. Heimweh bedeutet das Gleiche in rosa. Wer rosa schaut, sieht den Dreck auf dem Boden als Heimaterde. Heimat ist also wichtig. Sehr sehr wichtig. Als Vordenker rosaner Couleur stellen wir deshalb jetzt schonmal drei Dinge vorab fest:

1. Heimat ist dann cool, wenn sie rosa ist.

2. Unsere Untertanen fühlen sich heimisch, wenn sie in der Nähe der Krone leben.

3. Zur Stärkung romantischer Heimatgefühle sollte künftig jeden ersten Sonntag im Monat Kaugummi und Erdbeerbrause an die Untertanen ausgegeben werden.

Über die Fortschritte unserer Debatte halten wir Euch auf dem Laufenden. Dieses Zwischenergebniss jedoch schien uns so substanziell und brandaktuell zu sein, dass wir es Euch nicht vorenthalten wollten. Über die anthroposophischen, biologischen und polyetherischen Aspekte von Heimat werden wir weiterhin zeitnah berichten.

Eiche in rosa ist fast so heimatlich wie Schnitzel und deutscher Wald.

Eiche in rosa ist fast so heimatlich wie Schnitzel und deutscher Wald.