„Ich unterstütze die Prinzessinnenreporter, weil sich in Deutschland mehr Eliten gründen sollten, die den Namen verdienen. Erst recht im Onlinejournalismus, in dem es mir viel zu unhöfisch zugeht.“
– Tim Wolff, Chefredakteur des TITANIC-Magazins
Eine Analyse von PR♕-Reporter Leo Fischer
Greift er nach der ganzen Ukraine? Oder nur nach der Krim? Will er die Opposition mundtot machen? Oder ganz tot? Will er die Weltherrschaft? Oder lenkt er nur von innenpolitischen Krisen ab? Ist er vielleicht nur Spielball in einem Netzwerk widerstreitender Kapitalinteressen? Oder einfach nur von Grund auf schlecht? Thesen dieser Art lesen wir derzeit überall. Zielführend waren sie nicht. Noch keinem ist es gelungen, auf dem Boden dieser Thesen Putin in die Zange zu nehmen, ihn zu Fall bringen oder gar völlig zu zerschmettern. Bis zum Beweis des Gegenteils müssen wir diese Thesen also als unzulänglich zurückweisen.
Folgende These hingegen ist neu, ein originäres Original und vollkommen kontrovers. Die These ist: Putin möchte einfach in Ruhe sein Bier trinken.
Diese These hat zwei Vorteile. Zum einen ist sie neu (vgl. oben) und birgt damit das journalistische Innovationspotential, dem wir bei den Prinzessinnenreportern♕ stets verpflichtet sind. Zum anderen ist sie von mir. Andere Thesen haben nämlich den Nachteil, nicht von mir zu sein, tragen also nichts zur Debatte bei, sondern befeuern sie lediglich.
Lassen wir Putin doch in Ruhe sein Bier trinken, wenn er es möchte. Es hat weiß Gott noch keinem geschadet, in Ruhe einmal ein Bier zu trinken. Ja, würden sich Angela Merkel, der französische Präsident Simenon und Putin einmal zu einem Bier zusammensetzen – ich denke, so manches Ungemach wäre aus der Welt geschafft. Wer Putin von der lebenswichtigen Bierpipeline abzwackt, hat die Lehren der Geschichte leider immer noch nicht intus. Ich weiß, daß diese Ansicht im Augenblick nicht besonders populär ist, aber ich bin nicht halbnackt in dieses berufliche Minenfeld gelaufen, um dort besonders viele Freundschaften zu schließen.
Schon jetzt, in der Prä-Beta-Phase, können sich die PR♕ prominenter Fürsprecher erfreuen. In den kommenden Tagen werden wir eine Reihe dieser VIPs hier zu Wort kommen lassen.
– Marina Weisband, Autorin und Politikerin (PIRATEN)
Während die Prinzessinnen völlig aus dem Schlößchen sind, weil es vor dem nun unmittelbar bevorstehenden Beginn der Finanzierungsphase gilt, ein sog. Pitch-Video zu drehen, und während Schreie wie „Ich hab nichts anzuziehen!“ aus dem Prinzessinnenreporter-Headquarter (kurz: PR♕HQ) dringen, hat der von Bad Hair Days und anderem Trouble vollkommen ungerührte PR-Profi Prinz Kasimir mittlerweile begonnen, diplomatische Beziehungen mit anderen Königshäusern aufzunehmen. Für manchen Zaunkönig endete das allerdings unschön. Dafür erreichten zahlreiche Grußadressen das Headquarter (PR♕HQ). Der butenländische Prinz Lui läßt per Glückwunschtelegramm „monarchische Grüße“ ausrichten. Bei Königin Beatrix ist Kasimir bereits zum lecker Mittagessen geladen, bei Prügelprinz Ernst August von Hannover zum gemeinsamen Jagen. Die Prinzessinnen begrüßen dieses Entwicklung ausdrücklich. Schließlich atmet es die Idee von Prinzessinnenreporter, sich nicht völlig von der Welt da draußen abzuschotten.
In der öffentlichen Diskussion über Gaza gehen die Fakten oft auf eine abenteuerliche Wildwasserfahrt (mit Kreischfoto hinterher). Zeit, sich einmal die historische Wirklichkeit anzusehen
von PR♕-Reporterin Ramona Ambs
Nachdem unsere lieben Untertanen uns immer wieder auffordern, etwas zu Gaza zu machen, aber Prinzessin Leo noch zu sehr mit dem Crownfunding beschäftigt ist, habe ich mich der Sache angenommen und präsentiere Euch heute meinen ersten Text zu Gaza.
Gaza ist natürlich auch bei uns ein Thema. Gerade wir, als moderner Journalistenadel, wollen uns um das Andenken des von Gaza verdient machen. Obrist von Gaza wurde im Jahr 1754 zu Regensburg geboren und in der leichten preussischen Infanterie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt erhielt er den Verdienstorden 1794, bei einem Gefecht bei Deidesheim. Seine einzige Tochter wurde an den Grafen von Schlippach auf Hennersdorf bei Neisse in Schlesien vermählt.
Eine interessante Anekdote
Gaza hinterließ uns eines der schönsten Wappen der preußischen Monarchie. Vor allem die Goldfäden des Weinstocks, welche sein Wappen durchweben, finden wir bis heute megaschick. Auch das Weintraubenmotiv auf dem dunklen Rot mit den silbernen Beeren macht uns recht viel Freude. Als Prinzessinnen wissen wir guten royalen Geschmack auch noch nach Jahrhunderten zu schätzen. Wir erwägen deshalb, zur Belebung des guten Geschmacks, Nähkurse für das Gaza-Wappen anzubieten.
Allerdings müssen wir für diesen Zweck noch didaktisch versierte Näherinnen aus der Untertanencrowd akquirieren. Gaza, der treue, aufrechte Kriegsherr, hat bis heute zahlreiche Gefolgsleute. Letzten Sommer haben viele von ihnen in deutschen Städten an ihn erinnert: „Gaza muss leben!“ skandierten sie. Seine treuen Anhänger sind allerdings in monarchistischen Traditionen nicht sonderlich bewandert. Leider, denn so waren die Aufmärsche – aus unserer Sicht – doch recht unroyal, beinah plebejisch. Dem werden wir uns künftig widmen, denn es wird dem Obristen von Gaza nicht gerecht, wenn er von unzivilisierten Horden verehrt wird. Aus „Gaza muss leben“ werden wir „Gaza – er lebe hoch hoch hoch!“ machen. Eine Beratungsstelle für Gaza-Interessierte muss her. Bildung tut Not. Bisher wird er einzig im neuen preussischen Adels-Lexicon von Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch erwähnt (siehe Abbildung).
Bitte auch die Abbildung angucken
Aber das reicht natürlich nicht, wenn man bedenkt, welch großer Beliebtheit sich der edle Gaza heutzutage erfreuen kann. Wir planen einen Info-Flyer zu Gaza, Benimmkurse für Gaza-Anhänger und Coaching im Bereich „royale Kleidung – modern präsentiert“ an. Denn hierin sind wir uns mit den Untertanen einig: Gaza darf nicht vergessen werden!
Liebe Untertanencrowd, die Prä-Alpha-Phase ist nun offiziell beendet: Wir sind soeben in die Prä-Beta-Phase eingetreten! Der königliche Crownfunder, startnext.com, hat uns grünes Licht gegeben. Jetzt müssen wir auf dieser Seite einhundert Fan-Untertanen versammeln, dann dürfen wir endlich, endlich mit dem Geldeinsammeln anfangen. Also, schnell zu Startnext gehuscht! Es ist zu eurem Besten.
„Wenn ihr wollt, ist es kein Traum!“ (Theodor Herzl)
Im Leben einer Redaktion wie der unseren kommen manchmal Stunden, die sich zu schwarzen Äonen der Bitternis hinziehen. Heute war für uns so ein Tag, bzw. so ein Stundenäon. Nach einer langen hitzigen Diskussion fiel für uns dann schließlich der Entschluß: Das Horoskop, betrieben von unserer Wissenschaftsprinzessin Svenna, wird eingestellt.
Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir wissen, daß das Horoskop bei vielen unserer Leser sehr beliebt war, beliebter sogar als die getanzten Reportagen von Marit. Und wir geben zu: Von dem Traffic, den das Horoskop erzeugt hat, könnten werbebasierte Seiten hervorragend leben. Und zwar ohne jeden anderen Content.
Tatsache ist aber, daß wir nicht werbebasiert sind. Und Tatsache ist auch, daß das Horoskop die Seite am Wochenende dominiert hat. Wir hatten das Gefühl, daß unsere anderen Erzählstücke und Spürsinnsreportagen an Gewicht verloren. Und als Elke heute die Klickzahlen ihrer Style-Kolumne mit denen des Horoskops verglichen hat, schrillten bei ihr alle Alarmglocken. Kurz darauf erhielten wir Zuschriften von Elkes Twitter-Freunden, die auch schon immer gegen das Horoskop waren, es sich aber bisher nicht zu sagen getraut hatten. Wir haben diese Zuschriften unserer Untertanencrowd sehr ernstgenommen.
Prinzessinnen leben von Ruhm, er ist das Brot des Feudalismus. Aber wenn sich der Ruhm so sehr auf eine einzige Prinzessin konzentriert, verhungern die anderen. Und eine hungrige Prinzessin ist überhaupt keine Prinzessin mehr.
Svenna bleibt weiterhin Teil des PR♕-Teams und wird sich für uns andere datenjournalistische Projekte ausdenken. Für ihren weiteren Lebensweg bei uns wünschen wir ihr alles Gute.
Einige notwendige Anmerkungen zum Thema „Tot sein und dabei schick aussehen“ von Prinzessinnenreporterin Elke
von PR♕-Reporterin Elke Wittich
Viel zu selten wird beim Ankauf neuer Kleidungsstücke auf einen ganz wichtigen Aspekt geachtet, die eigene Sterblichkeit.
Rein theoretisch kann es jedem jederzeit passieren: Ein jäher Schmerz in der Herzgegend, ein unbedachter Schritt auf die Fahrbahn, ein Stolperer im Treppenhaus – und schon liegt man da und ist tot. Natürlich möchte man auch in einer solchen einmaligen Extremsituation einen möglichst hübschen Anblick bieten, deswegen sollte man es sich zur Regel machen, auf dem Weg zur Kasse noch einmal kurz innezuhalten und sich folgende Fragen zu stellen:
1. Dies könnte das Anziehstück sein, in dem ich sterbe. Passt es wirklich zu dieser Gelegenheit?
2. Beißt sich eine seiner Farben mit dem Grau des Trottoirs meiner Heimatstadt, mit dem Teppichboden in den öffentlichen Gebäuden, die ich am häufigsten nutze oder der Grundcoleur anderer Orte, an denen ich potenziell tot umfallen könnte? Passt es zur Auslegware in meinem Wohnzimmer und zu den Badezimmerfliesen?
3. Welche Risikofaktoren treffen auf mich zu, welche optischen Veränderungen gehen mit den dazugehörigen Todesarten einher? Passt das anzuschaffende Kleindungsstück in Form und Farbe oder wäre nicht doch ein anderer Schnitt oder eine andere Kolorierung vorteilhafter?
Drei kleine, aber doch so wichtige Fragen, deren Beantwortung nur einige Minütchen beanspruchen und die Ihnen, charmante Untertanencrowd, bald in Fleisch und Blut übergehen wird, wenn Sie sich dazu zwingen, sie zum festen Bestandteil Ihrer Kleidungskäufe zu machen.
Große Aufregung im Prinzessinnenreporter-Headquarter (kurz: PR♕HQ). Ramona meinte, daß sich ein Maulwurf unter uns befinden müsse! Ihre streng geheimen Schuhkartons waren durchwühlt. Zum ersten Mal bekamen wir Streit. Leo weigerte sich strikt, das Prinzessinnenreporter-Headquarter (kurz: PR♕HQ) zu betreten, solange der Maulwurf da ist. Elke und Marit liefen hysterisch kreischend im Kreis herum. Bis dann Spürnase Kasimir endlich den Maulwurf stellen konnte und Svenna (IQ 134) die rettende Lösung hatte: Das possierliche Tierchen konnte unverletzt in die freie Wildbahn entlassen werden. Puh!