Zertifizierungskurs für Qualitätsleser

Folge 2: Check your styling!

von Ramona Ambs

Um ein echter Qualitätsleser zu werden, ist es nicht nur wichtig, die Aufwärmübungen zu machen, sondern auch in einem ansprechenden Äußeren vor dem Bildschirm zu erscheinen. Der Onlinejournalismus hat ja unter anderem deshalb ein so schlechtes Image, weil sich Leser halbnackt oder in Jogginganzügen, vor den Bildschirmen lümmeln. Solche Leser mögen wir nicht.Sie haben nämlich die Kontrolle über ihr Leben und somit über ihr Leseverhalten verloren.

Ein Qualitätsleser achtet auf sein Erscheinungsbild. Wir erwarten ordentliche Kleidung mit mindestens einem rosa Accesoire. Hemden sollten sich komplett zuknöpfen lassen, Hosen in einem tadellosen Zustand sein und Kleider der Figur schmeicheln. Zu übertrieben sollte die Aufmachung jedoch auch nicht sein. Sie sollten nicht versuchen uns Prinzessinnen modisch zu übertrumpfen: Erstens würde es ihnen ohnehin nicht gelingen und zweitens machen Sie sich damit lächerlich. Lassen Sie das also.

Wichtig ist auch das passende Schuhwerk. Schuhe müssen rot sein. Wenn sie nicht rot sind, so müssen sie wenigstens elegant sein. Bedenken Sie, dass Schuhe die Basis sind für alles.Achten Sie darauf, dass alles farblich aufeinander abgestimmt ist. Sie drücken mit ihrem Styling eine Haltung aus. Und die Haltung gegenüber einem Qualitätsmedium wie dem unseren heißt: Respekt. Schließlich kleiden auch wir unsere Buchstaben in ansehnliche Zeilen und berichten nur über Hochwertiges. Passen Sie sich also unserem journalistischen Outfit an und Sie werden ihrem Ziel, ein echter Qualitätsleser zu werden, ein großes Stück näher kommen.

 

by Tiffany Terry, via Flickr

by Tiffany Terry, via Flickr

 

Zertifizierungskurs für Qualitätsleser

Folge 1: Das Aufwärmtraining

von Marit Hofmann

PR♕-Reporter Kasimir zeigt eine Aufwärmübung

PR♕-Reporter Kasimir zeigt eine Aufwärmübung


Die Missverständnisse beginnen damit, dass unausgebildete Leser denken, sie könnten einfach so draufloslesen und mal eben von Spiegel online oder Chefkoch.de zu einem Qualitätsmedium wie Prinzessinnenreporter springen. So geht es nicht.
Im folgenden leiten wir dich an, wie du dich entsprechend einstimmst, bevor du die PR♕-Seite öffnest:

Schaffe eine gemütliche Atmosphäre, eliminiere Geräuschquellen wie Handwerker und quengelnde Vorgesetzte, und zünde eine Erdbeerduftkerze an. Leg dich in Rückenlage auf den Boden, und komm erst einmal ganz in deiner Rolle als Qualitätsleseranwärter an. Streck dich ganz lang aus, ziehe die Arme nach links, und halte den rechten Fuß dabei hoch (siehe Übungsfoto oben). Zähle bis 10. Wechsle nun die Seiten, zieh die Arme nach rechts, hebe den linken Fuß und verharre. Komm zurück in die entspannte Rückenlage, und spüre der Veränderung in dir nach. Lass nun alles los, was du in irgendwelchen Allerweltsmedien gelesen hast. Du brauchst es nicht mehr. Spüre deinen Atem, die Bauchdecke hebt sich, die Bauchdecke senkt sich. Atme die Idee von Prinzessinnenreporter ein, und atme alle negativen Presseenergien aus, schick sie fort.
Auch wenn du es kaum erwarten kannst, zügele deine Neugier. Stimme dich ein auf das sinnliche Erlebnis, das dich bei den Prinzessinnenreportern erwartet. Lass ein Licht vor deinem inneren Auge entstehen, und siehe, es ist rosa!

Die Thronfrage

Heut war im Prinzessinnenreporter-Headquarter (kurz: PR♕HQ) die Toilette verstopft.
Das war sehr unschön.
Wir diskutierten lange was zu tun sei. Leo wollte, dass wir unser Grundsa
tzprogramm um einen Paragraphen erweitern, der die Loyalitat von Redaktionstoiletten regelt, Ramona war für eine Nachspür-Reportage zum Thema, Marit wollte sich an einem Reperaturtanz versuchen, Svenna wollte das ganze erstmal wissenschaftlich analysieren und Elke wollte das Clo-Problem einfach königlich ignorieren.  Zum Glück hat Zeremonienmeister Fritz einfach die Verstopfung behoben.  Somit war die Thronfrage gelöst.

royale Herrenklosett

royales Herrenklosett

Geld-Update

Fest

Universell gültiges Symbolbild

Heute war wieder ein schöner Tag im Prinzessinnen-Headquarter. Die Vorbereitungen für den Zertifizierungskurs für Qualitätsleser laufen auf vollen Touren, obwohl das Crowdfunding immer noch in der Post-Alpha-prä-Beta-Phase steckt, aber dazu kommen wir etwas später im letzten Absatz.

Wobei, nicht alle arbeiten konzentriert daran, den Qualitätsmedien, also im Prinzip uns, die Leser zu verschaffen, die uns zustehen: Nachdem ein Blogger namens Fefe uns beinahe täglich immer verzweifeltere Briefe und schließlich sogar Telegramme („Habe zehnjähriges Blogjubiläum -stop – bittebitte schickt eine Würdigung – stop – darf auch kritisch sein – stop – aber beachtet mich!“) geschickt hatte, sitzt Redaktionskater Kasimir nun schon seit Tage an einem längeren Werk mit dem Arbeitstitel „Fefe und Blaumeisen, ein Vergleich unter besonderer Berücksichtung geschmacklicher Komponenten“. Svenna vertritt hingegen die Meinung, ein Verweis auf §1 unserer Grundsätze für einen neuen Journalismus sollte genügen.

Niemand hatte im allgemeinen geschäftigen Treiben auf Ethik-Prinzessin Leo geachtet, der konzentriert an seinem Hochleistungsrechner gesessen und vor sich hin gewerkelt hatte. „Heureka!“ rief er plötzlich, „ich habe die Lösung: Spendenbuttons auf unserer Webseite! Damit kann die Untertanencrowd uns bereits jetzt in unserem aufopferungsvollen Kampf gegen die Horden der Finsternis unterstützen!“ Gesagt, gecodet!

Der Spendenbutton klebt jetzt rechts oben auf der Seite und kann mit allen üblichen Kreditkarten beschickt werden. Er entspricht allen anerkannten journalistischen Ethik-Standards sowie noch einigen zusätzlichen Standards, die wir uns selber ausgedacht haben. Aus Gründen des Monarchiegebots weisen wir darauf hin, daß es sich nicht im eigentlichen Sinn um Spenden handelt, sondern um freiwillige Tribute unserer Untertanen, die wir huldvoll akzeptieren, um ihnen keine Blöße zu geben.

Das Finnland-Dekret

verfügt von Elke Wittich, angehende Chefprinzessin Finnlands.

§1 Wenn es möglich ist, es rosa zu machen, mach es rosa (siehe Bild)

§2 Das Internet hat überall schnell zu sein.

§3 Und Wlan.

§4 Die Untertanencrowd ist angehalten, Sprachen zu lernen, damit sie sich nett mit fremden Leuten unterhalten kann.

§5 Oder wenigstens gut im Fach pantomimischer Darstellung zu sein.

§6 Wir mögen keine Hipster. Sie sind lästig.

RosaFinnland

Zertifizierungskurs Qualitätsleser

Betr.: Qualitätsjournalismus nur für Qualitätsleser

 

Eine wichtige Nachricht von Prinzessin Elke Wittich an die Untertanencrowd!

Aus aktuellem Anlass bieten die Prinzessinnenreporter einen innovativen mehrtätigen Lehrgang an, der Lesern die einmalige Möglichkeit bietet, sich zum Qualitätsleser fortzubilden und bei erfolgreichem Bestehen ein Zertifikat zu erhalten, das ihnen zunächst befristet für sechs Monate die Eignung bescheinigt, Qualitätsmedien zu konsumieren.

Das anspruchsvolle, aber auch abwechslungsreiche Kursprogramm enthält alles, was der moderne Qualitätsleser wissen muss, von einfachen Verhaltensregeln bis hin zu Anweisungen, welche Fehler im Umgang mit Redaktionen zu unterbleiben haben. Zusätzlich werden Grundlagen des Journalismus und des Lesens und der Höflichkeit gelehrt. Checklisten zum Erkennen allgemeiner unqualitativer Doofigkeit gehören selbstverständlich ebenfalls zum Kursprogramm.

An erfolgreiche Absolventen des Kurses werden im Rahmen einer kleinen Online-Feierstunde geschmackvoll gestaltete, nummerierte Zertifikate ausgegeben.

Nähere Einzelheiten zum Zertifizierungskurs Qualitätsleser wie der genaue Starttermin werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben. Interessenten können sich bereits jetzt unverbindlich anmelden, indem sie auf Twitter einen Tweet mit den Hashtags #Prinzessinnenreporter und #IchwerdeQualitätsleser posten.

Leserkommentarschreiber-Dekret

Seit 57 Tagen retten wir Prinzessinnenreporter nun schon den Journalismus – mit großem Erfolg, wie die unzähligen Briefe und Telegramme beweisen, die täglich im Prinzessinnenreporter-Headquarter (kurz: PR♕HQ) eintreffen.

Und so könnte alles wunderbar gelassen seinen Gang gehen, wenn wir bei unseren Analysen nicht einen Faktor entdeckt hätten, der unbedingt mit gerettet gehört: Der Leser.

Derzeit entwickeln wir Dekrete und Grundsätze, nach denen sich diese Spezies künftig zu richten hat. Aus aktuellen Gründen präsentieren wir nun aber bereits heute einen kleinen Vorgeschmack, das Leserkommentarschreiber-Dekret

1. Ja dann lies es halt nicht

2. Und schreib vor allem keine Leserkommentare, wenn Du es trotzdem gelesen hast

3. Deine Meinung ist nämlich nicht interessant

4. Schon gar nicht, wenn sie anläßlich aktueller Katastrophen Fragen wie „Cui bono?“ und Worte wie „New world order“, Bilderberger, Zionisten, Amis enthält.

5. Immer dran denken: „Hat mehr als tausend mies gelaunte Kommentare bei SpOn, Faz, Süddeutsche und Co geschrieben und wurde fünf mal wegen Beleidigungen gesperrt“ ist nichts, was sich dereinst in Traueranzeigen als Deine große Lebensleistung gut macht.

Mindestanforderungen an Prinzanwärter

Da uns seit der Veröffentlichung unseres Pitch-Videos eine überwältigende Anzahl von Anfragen bzgl. Heiratswunsch erreicht hat, möchten wir an dieser Stelle kurz unsere Mindestanforderungen an Prinzessinnenheiratskandidaten vorstellen, welche sich traditionsgemäß durch drei unmöglich scheinende Heldentaten zu qualifizieren haben. Drachen sind leider durch ein übermäßiges Heldenaufkommen in früheren Jahrhunderten ausgestorben, aber auch unser Jahrtausend hält genügend Herausforderungen für unsere Traumprinzen bereit.

 

Svenna:

„Ich befinde mich seit mehreren Jahren in einem ‚Es ist kompliziert‘-Verhältnis mit der Stadt Hamburg. Das wäre für mich jedoch kein Hinderungsgrund, mit demjenigen vor den Traualtar zu treten, der folgende drei Aufgaben erfüllen kann.

  1. Eine unbezwingbare Burg einnehmen. Beziehungsweise mir Zugang auf den Hamburger Fernsehturm verschaffen, der seit der Schließung des Besucherrestaurants für Normalsterbliche unzugänglich ist. (P.S.: Wer „Telemichel“ statt „Heinrich-Hertz-Turm“ sagt, braucht sich gar nicht erst zu melden.)
  2. Die Drogenpolitik revolutionieren: Wer es schafft, die für die Stadtplanung Verantwortlichen von was immer die da nehmen auf Cannabis umzustellen, darf sich Chancen bei mir ausrechnen.
  3. Schöne Jungfrauen waren gestern, viel dringender muß der FC St. Pauli gerettet werden. Zielmarke: Tabellenplatz 15 mit Stand 24. Mai 2015, 17:25 Uhr. Wenn Du dieses Wunder fertigbringst, ist Dir mein Herz gewiss. Auch wenn Du wider Erwarten Ewald Lienen heißen solltest.“

Ramona ist zwar schon verheiratet, hat auch bisher keine Anfragen, lässt aber wissen, dass sie sich von einem Prinzen mit folgenden drei Eigenschaften erfolgreich abwerben lassen würde:
1. Er muss vermögend sein. Sehr sehr vermögend.
2. Er sollte reich sein. Sehr sehr reich.
3. Er muss wohlhabend sein. Sehr sehr wohlhabend.
Kontakte zu Schuhfabrikanten sind von Vorteil.

Leo ist sich bei den genauen Auswahlkriterien noch nicht sicher (zu viele Bewerbungen), aber auf jeden Fall muss sich sein Prinz mit Steuersachen auskennen.

Elke hat eigentlich nur wenig Bedarf an weiteren Prinzen, allerdings könnte ein stinkereicher Bewerber in die engere Wahl kommen, wenn er a. über ein landschaftlich hübsches Königreich an einem nett gelegenen Meer (mit Sandstrand) verfügt, in dem es b. idyllische Shoppingstraßen gibt und c. Ballonmützenverbot herrscht.

Marit: „Wer bei mir auch nur den Hauch einer Chance haben soll, müßte nicht nur alle Hammond-Orgeln vernichten, sondern deren ‚Klänge‘ auch aus allen Musikstücken auf bereits erschienenen Tonträgern eliminieren. Außerdem hätte mein Prinzanwärter dafür Sorge zu tragen, daß ich, jeden Tag, wenn ich (wo auch immer) aufwache, stets ein kristallklares Gewässer, See oder Meer, vor der Haustür zum Hineinspringen vorfinde. Drittens muss er es schaffen, ein Jahr lang alle Qualitätszeitungen von mir fernzuhalten.“

Kasimir (leidet wie die meisten Katzen unter Diskalkulie und nennt daher nur eine wichtige Bedingung): „Da ich als Senior Editor nicht mehr der Jüngste bin und ein wenig von meiner Sprungkraft eingebüßt habe, müßte meine Mieze in spe in einem sehr waghalsigen Satz vom Dinnertisch auf die Küchenanrichte im PR-Headquarter springen und von dort aus mit Pfotenkraft den Schrank rechts ganz oben öffnen, um die dort von um meine schlanke Linie besorgten Prinzessinnen (ich kann so nicht arbeiten!) versteckten Dreamies (‚der traumhafte Katzensnack mit der cremigen Füllung in der knusprigen Hülle‘), Geschmacksrichtung Käse, hervorzuzaubern. Menge: all I can eat. Und dankeschön, beim Fressen brauch ich keine Hilfe.“

Dieser Eintrag wurde am 26. März 2015 veröffentlicht. 2 Kommentare

Dekret in Lederoptik

     Lack&Leder

von PR♕-Reporterin Ramona Ambs

Elefantenfüße. Wer will schon Elefantenfüße? Prinzessinnen sicher nicht. Und Prinzessinnenreporter erst recht nicht. Umso schockierter war ich, als ich kürzlich aufbrach, um meine ersten Recherchen für die Reihe „Lack & Leder“ in den umliegenden Schuhläden durchzuführen. Bereits im ersten Laden sank mein Herz betrübt in das Tüllkleidchen.Was war das doch für ein garstiger Anblick! Und das Drama setzte sich von Laden zu Laden weiter fort. Das waren keine Schuhe, die da in der Auslage standen. Das waren auch keine Schuhe im Regal. Das waren häßliche braune Treter mit Keilabsatz! Ja, Sie lesen richtig! Keilabsatz. Diese globigen Dinger, die perfide Schuhdesigner, anstelle eines ordentlichen Stöckels an eigentlich zierliche Damenschuhe anbringen, und damit jegliche Eleganz grausamst ermorden. Ein hoher Schuh, der aussieht, wie ein geschwollener Elefantenfuß. Eine Zumutung fürs Auge. -Und für den Fuß. Wer will denn bei jedem Schritt drei Kilo Keilabsatz anheben müssen? Das ist Sport! Oder sogar Folter! Diese Schuhe sind ja quasi geschäftsschädigend für jedes Fitnessstudio. Sowas zieht man sich doch nicht freiwillig an. Und das allerschlimmste: sie machen keine Geräusche. Kein neckisches Klack Klack Klack, wenn man durch die Gemächer tingelt, sondern nur ein lahmes Schlurf. Eine Beleidigung für jedes royale Ohr. Kurz und ungut: ich kann so nicht arbeiten!
Ich kann nur hoffen, dass die kommende Kollektion für diesen Frühling wenigstens ein paar Exemplare roter, rosaner oder goldener Schuhe mit ordentlichen Glitzer-Klacker-Stöckeln bereit hält, um noch ausreichend Material für unsere angedachte Reihe zu finden.
Vorab erlassen wir sicherheitshalber ein Königliches Dekret:
Liebe Schuhdesigner, ab sofort sind Keilabsätze verboten.
Zur Begründung, die wir ausnahmsweise huldvoll abgeben, sei Folgendes gesagt: Keilabsätze sind hässlich.
Wenn wir schon prinzessinesk auf hohen Schuhen durch die Gegend schreiten, dann möchten wir auch gehört werden. Dumpfe Keilabsätze klackern aber nicht. Sie sollen deshalb fürderhin nicht weiter verwendet werden.

Dieser Eintrag wurde am 25. März 2015 veröffentlicht. 1 Kommentar